Berta Bachmann geb. Silberberg
*9.11.1903 in Lichtenau, Büren; ✡ Riga
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Louis Silberberg *20.6.1875 in Lichtenau; ✡in USA
Heirat der Eltern 31.1.1903
Mutter Julie Eichengrün *19.11.1874; ✡14.3.1936 in Lichtenau
Großeltern Raphael Robert Eichengrün (1843 – 1904) und Jeanette Blumenfeld (1844 – 1883)
Cousin/en
Siegfried Eichengrün *8.5.1891 in Marsberg; 1937 in Bochum; ✡1946 in Palästina
Johanna Eichengrün *12.6.1893 in Beringhausen; in Rhode Island; oo 1922 Siegmund Silberberg
Louis Eichengrün *8.7.1899 in Marsberg
Robert Silberberg
Geschwister –
Beruf Hausfrau
Adressen Lichtenau; Paderborn; Fürstenau;
Heirat 1929 in Lichtenau Siegfried Bachmann *8.8.1892 in Fürstenau
Kinder
Inge Bachmann *22.12.1929 in Fürstenau
Weiterer Lebensweg
Siegfried mit seinem Bruder Moritz Bachmann Viehhändler und Ackerbauer
14.3.1936 Tod der Mutter Julie in Lichtenau; Vater zieht nach Niedermarsberg zur Familie Eichengrün
7.-17.8.1937 Vater Louis mit Neffe Louis und Frau Luise Eichengrün aus Niedermarsberg auf der SS WESTERNLAND von Antwerpen nach New York
Vater Louis gibt Siegfried Bachmann als Heimatkontakt an
Zieladresse
1937 neu eingerichteter Gendarmerieposten Fürstenau mit dem von auswärts kommenden Gendarmerie-Hauptwachtmeister Weber, der als ausgesprochener Judenhasser galt. Er schüchterte auch schon mal Fürstenauer Bürger ein, wenn sie bei Juden gekauft hatten.
September 1938 Entzug der Viehhandelserlaubnis
10.11.1938 Siegfried mit seinem Bruder Moritz sowie Albert Bachmann verhaftet im Novemberpogrom; dabei wird Siegfried mit einem Dolch ins Gesäß gestochen; vorläufige Inhaftierung im Rathaus von Höxter
12.11.1938 „Schutzhaft“ Konzentrationslager Buchenwald; Häftlingsnummern 28658, 28659 und 28828
12.12.1938 Siegfried und Moritz entlassen aus Buchenwald
19.12.1938 Entlassung von Albert Bachmann aus Buchenwald
15.11.1938 Verbot des Besuchs öffentlicher Schulen; Tochter Inge mit Kläre und Helmut Löwenstein aus Fürstenau bis 1941 im Internat in der Israelitischen Gartenbauschule in Hannover-Ahlem
17.5.1939 mit — bei Minderheiten-Volkszählung
November 1941 Deportationsbefehl der Gestapo
11.12.1941 Berta Bachmann mit Ehemann Siegfried, Tochter Inge dem ledigem Schwager Moritz und weiteren Familienmitgliedern wie Albert mit Frau Sidonie Bachmann und seinem Bruder Hermann Bachmann aus Fürstenau mit dem Bus nach Höxter, von dort mit der Bahn nach Bielefeld
13.12.1941 mit der Reichsbahn aus Bielefeld nach Riga
16.12.1941 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga; Unterbringung in der Bielefelder Straße, Bielefelder Haus
Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind
10.8.1942 Berta Bachmann auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3. 11.1943 Auflösung des Ghetto Riga;
Tod in Riga, Todesdatum unbekannt
Gedenken
Neun Stolpersteine für die Familie Bachmann in Fürstenau
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006685
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de377298
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de835907
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de835947
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1489108
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006754
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006589
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Christin Sandow (Hrsg.), Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017