Speier Else

Else Speier geb. Goldschmidt

*24.4.1898 in Hannover; ✡ in Riga

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Vater Julius Goldschmidt *1864 in Sachsenhagen

Mutter Johanna Neuberg *26.11.1878 in Höxter; ✡25.8.1939 in Hannover

Geschwister

Hans Goldschmidt *20.1.1902 in Hannover; ✡Februar 1942 in Salaspils; oo Hella Wolffs

Beruf

Adressen Hannover, Blumenauerstraße 18, zuletzt Juden-Ghettohaus, Lützowstraße 3

Heirat Ludwig Speier *11.7.1887 in Heldenbergen

Kinder

Lore Speier *24.5.1923 in Hannover

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 verhaftet im Novemberpogrom,

10.11.1938 „Schutzhaft“ in Buchenwald; Häftlingsnummer

1938 entlassen aus Buchenwald

17.5.1939 mit Ehemann Ludwig und Tochter Lore in Hannover Linden bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Bruder Hans mit Mutter Johanna in Hannover Linden bei Minderheiten-Volkszählung

25.8.1939 Tod der Mutter Johanna Goldschmidt in Hannover

3./4.9.1941 „Aktion Lauterbacher“, Zwangsumzug ins Juden-Ghettohaus, Lützowstraße 3

November 1941 Deportationsbescheid der Gestapo für Else, Ludwig und Lore Speier und Bruder Hans mit Hella Goldschmidt

15.12.1941 morgens Verbringung per Lastwagen aus den Judenghettohäusern über seit Anfang November 1941 von der Gestapo zur Sammelstelle umfirmierte Israelitische Gartenbauschule zum Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden

Bahnfahrt in Personenwagen mit angehängten Gepäckwagen der Deutschen Reichsbahn in das Ghetto Riga vom Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden nach Riga Skirotawa zusammen mit 999 anderen Hannoveraner Juden

18.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind

10.8.1942 Else Speier Nr. 21 auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga;

Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga

Geht vermutlich mit der gesamten Näherei aus dem „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee von der AEG, bestehend bereits ab dem 1. August 1943, ab dem 1. Juni 1944 dann auch in der dortigen Anodenwerkstatt zur Aufbereitung von Batterien. Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli 1944 Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen vor Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.

Tod in Riga

6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig mit 200 Häftlingen aus dem Außenkommando Armeebekleidungsamt ABA 701 in Riga Mühlgaben (Milgravis)

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig

29.03.1945 Tod von Schwägerin Hella Goldschmidt in Schlewe/Pommern

Gedenken

19.6.2013 Pages of Testimony von Nichte Tamar Feuchtwanger Gottlieb

2009 fünf Stolpersteine für Else, Ludwig und Lore Speier und Bruder Hans mit Hella Goldschmidt

in Hannover am Ihmezentrum (Blumenauerstr. 18)

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de972561

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de972639

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de972637

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de875856

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert