Rosenbach Harald

Harald Rosenbach

*14.3.1924 in Dortmund; ✡ 2.9.1942 i Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Fritz Rosenbach *19.8.1889 in Dortmund; ✡ 1943 Auschwitz

Mutter Lina Baum *14.1.1893 in Dortmund ; ✡ 1943 in Auschwitz

Cousin der Mutter „Onkel“ Julius Metzger *20.1.1887 in Speyer

Geschwister

Kurt Rosenbach *18.1.1920 in Dortmund; ✡ ca 1985 in London

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Dortmund, Münsterstrasse 80 and Westerbleichstrasse 3; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen); Amsterdam,

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 Novemberpogrom in Dortmund; Verwüstung von Geschäftslokal und Wohnung; Vater Fritz und Bruder Kurt verhaftet in Dortmund, in die Steinwache verbracht;

12.11.1938 Transport von Vater und Bruder Kurt von der Steinwache zum Hbf. Dortmund, dann per Reichsbahn in das KL Sachsenhausen

7.12.1938 Vater Fritz aus dem KL Sachsenhausen entlassen

9.12.1938 Onkel Julius Metzger bittet das Kindercomite in Amsterdam, Harald bei sich aufnehmen zu dürfen

4./.5 1939 Harald mit Kindertransport in die Niederlande

4.1.1939 Kindertransport aus Dortmund über Bielefeld, Rheine nach Amsterdam

4.1.1939 in Amsterdam wurden drei Gruppen gebildet

– Dommelhuis Eindhoven nur Jungen

– Losser K.L. Smitoord nur Mädchen

– Zeehuis Bergen aan Zee gemischt Jungen und Mädchen

8.1.1939 Aufnahme ins Dommelhuis, Jonckbloetlaan 13, Eindhoven

1939 zu Onkel Julius Metzger in Arnhem, Turpstraat 8

1939 Bruder Kurt emigriert nach England

20.11.1939 zur Hachschara Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)

Auflösung des Werkdorp und die zweite große Razzia in Amsterdam

20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:

„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform und Barbie in Zivil.

Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam;
Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam

Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“

Unterbringung der 210 Werkdorper zunächst in Asschers Diamantschleiferei im Amsterdamer „Pijp“

27.3.1941 Unterbringung der Werkdorper in Gastfamilien oder bei Verwandten; Harald kommt in die Scheldestraat 181-III

14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle

Juni 1941 Zweite große Razzia in Amsterdam; der SD geht bei dieser Razzia anders vor als bei der ersten Razzia im Februar 1941, bei der  Juden wahllos auf der Straße aufgegriffen und festgenommen wurden; bei der zweiten Razzia nutzen die Deutschen Adresslisten und gehen gezielt zu den Häusern von dem sie wissen, dass dort Juden leben.

11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“

11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.

22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941

10.11.1941 Umzug in das Jugendheim des Joodsche Raad in der Pl. Franschelaan 13

15.7.1942 mit den Bewohnern des Jugendheims auf der Liste des ersten Transports nach Auschwitz

15.7.1942 Bahnfahrt zum Bahnhof Hooghalen, Fußmarsch nach Westerbork, dort nur Registrierung, keine Aufnahme; Weitertransport nach Auschwitz

2.3.1943 Eltern in der reichsweiten Fabrikaktion von Dortmund über Bielefeld nach Auschwitz deportiert

Gedenken

9.9.2020 Pages of Testimony von Xavier Messalati

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de950897

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de950916

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Rosenbach%201924%22%7D

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302_12.jpg

https://www.joodsmonument.nl/en/page/226339/harald-rosenbach

http://www.zug-der-erinnerung.eu/aktuell.html

https://yvng.yadvashem.org/ad

Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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