Herbert Herzstein
*28.6.1923 in Nuttlar; ✡18.9.1941 in Mauthausen
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Louis Herzstein * 6.11.1886 Ossendorf, Warburg; ✡ in Auschwitz
Heirat der Eltern 1920 in Nuttlar
Mutter Adele Jacobs *15.10.1891 in Nuttlar; ✡in Auschwitz
Geschwister
Mirjam Herzstein *30.1.1926 in Nuttlar; ✡ Oktober 1944 in Auschwitz
Julius Herzstein *5.7.1928 in Nuttlar; ✡ 1943 in Auschwitz
Manfred Herzstein, früh verstorben
Beruf Student
Adressen Nuttlar, Dorfstraße; Amsterdam,
Heirat ledig
Kinder keine
Weiterer Lebensweg
1936 Herbert wird von seinem Onkel Erich Jacobs – zu der Zeit Lehrer in Unna – auf seine Bar Mizwa vorbereitet.
10.11.1938 Vater in Nuttlar verhaftet und ins KL Sachsenhausen verbracht
22.12.1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen
21.12.1938 Tante Riekchen Jacobs-Cohen mit Ehemann aus Köln nach Amsterdam
17.5.1939 mit den Eltern und Schwester Mirjam in Nuttlar bei Minderheitenzählung
Zwangsarbeit in einer Ziegelei in Bigge zusammen mit dem Vater
21.9.1939 Flucht in die Niederlande, um an dem Nederlandsch Israëlietisch Seminarium (NIS) in Amsterdam ein Rabbiner-Studium aufzunehmen;
er wohnt bei der Familie seiner Tante Riekchen Jacobs-Cohen in Amsterdam, Berkelstraat 4/I
Die zweite große Razzia in Amsterdam und die Juni Groep
14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam auf der Bernard Zweerskade ist Anlass für Verhaftungswelle
Juni 1941 Zweite große Razzia in Amsterdam; der SD geht bei dieser Razzia anders vor als bei der ersten Razzia im Februar 1941, bei der Juden wahllos auf der Straße aufgegriffen und festgenommen wurden; bei der zweiten Razzia nutzen die Deutschen Adresslisten und gehen gezielt zu den Häusern von dem sie wissen, dass dort Juden leben.
11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“
11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.
22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner aus der Juni Groep überlebt das Jahr 1941
Auschwitz Deportation der Familie
Ende Februar/März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz deportiert, um den Arbeitskräftebedarf im Nebenlager Buna zu decken.
1.3.1943 beide Eltern mit Bruder Julius auf dem Transport von Stuttgart – Trier – Düsseldorf ab Dortmund nach Auschwitz
1.3.1943 beide Eltern mit Bruder Julius auf dem Transport von Stuttgart – Trier – Düsseldorf ab Dortmund nach Auschwitz
Kalendarium von Auschwitz vom 3.3.1943
„Reichssicherheitshauptamt Transport, Juden aus Berlin. Nach der Selektion lieferte man 535 Männer als Häftlinge ins Lager ein, sie bekamen die Nr. 104 890 – 105 424; 145 Frauen bekamen die Nr. 36 9035 – 37 079. Die übrigen wurden vergast.“
1943 Schwester Mirjam wohnt im Judenhaus Laerstraße 9 in Bielefeld
28.6.1943 Schwester Mirjam ab Münster auf Transport XI/3 nach Theresienstadt
16.10.1944 Schwester Mirjam von Theresienstadt auf Transport Er ins KL Auschwitz
Gedenken
Stolperstein für Herbert Herzstein in Amsterdam, Berkelstraat 4/I
28.1.2013 Pages of Testimony für Schwester Mirjam von Cousine Fredel Fruhman
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302_20.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/XI3-1.jpg
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de862191
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de862197
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de862187
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1332332
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de862198
https://www.joodsmonument.nl/nl/page/32401/herbert-herzstein
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/86217452
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130305756
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5045899