Rautenberg Arthur

Arthur Rautenberg

*11.8.1883 in Bischofswerder; ✡ 30.10.1956 in San Francisco, USA

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Simon Rautenberg ; ✡ ?

Heirat der Eltern 1864 in Bischofsburg

Mutter Adelheid Rosenbach *28.9.1844; ✡ ?

Geschwister

Clara Rautenberg *1869 in Bischofswerder; ✡1875 in Bischofswerder;

Gustav Rautenberg *1870 in Bischofswerder; ✡1875 in Bischofswerder;

Lothar Rautenberg *3.7.1873 in Bischofswerder; ✡1875 in Bischofswerder;

Richard Siegfried Rautenberg *3.5.1875 in Bischofswerder; oo 1898 in Posen Gertrud Namm

Beruf Kaufmann, Bekleidung

Adressen Bischofswerder; Berlin, Zimmerstraße 48 a; Barcelona

Heirat Elfriede Ernestine Grünpeter *12.4.1895 in Janowo; Juli 1970 in San Francisco

Kinder

Weiterer Lebensweg

21.1.1889 Bruder Lothar bereits mit 15 Jahren auf der SS WERRA von Bremen nach New York

Zwischen 1901 und 1915 ist er in Antwerpen registriert

Geschäft für „Kostümröcke en gros“,

1.6.1935-1939 (Auflösung) Arthur Rautenberg führte laut Handelsregister in Berlin das Handelsunternehmen: Arthur Rautenberg & Co., Oberwallstraße 9, ein Geschäft für „Kostümröcke en gros“

17.5.1939 mit Ehefrau Elfriede in Berlin bei Minderheitenzählung; das Ehepaar wohnt zunächst in der Kronenstraße, zuletzt in der Zimmerstraße 48a

20.8.1941 Das Ehepaar Rautenberg kommt mit einem der letzten von der Gestapo zugelassenen Flüchtlingstransporte aus Berlin über Frankreich nach Barcelona

1941 registriert im als jüdischer Flüchtling im Büro des „Joint“ (American Jewish Joint Distribution Committee AJDC) in Barcelona mit der Reg.Nr. 3176; in Barcelona wird er zum Sprecher und Dolmetscher der dort festsitzenden deutschen Juden.

Erich Jacobs, ein anderer mit Frau und Sohn in Barcelona festsitzender Flüchtling berichtet:

„Ich habe bereits Herrn Rautenberg erwähnt. In Deutschland hatte er eine wichtige Position als Leiter eines großen Geschäfts. Er war weltgewandt, er verstand es, mit Menschen umzugehen, er war ein begeisterter Zionist, er war nicht religiös. Wir kannten uns nicht und hatten uns erst in Barcelona ein wenig kennengelernt, aber wir sprachen nur selten miteinander. Eines Tages kam Herr Rautenberg zu uns und sagte: Ich sehe, wie unglücklich ihr hier seid wegen der Kaschrut; ich habe euch beobachtet und gesehen, dass ihr das Treif-Zeug nicht esst; ihr müsst also von hier weg! Ihr wisst, dass ich der Dolmetscher zwischen unserer Gruppe und dem Leiter des JOINT bin. Ich habe vor, euch zu helfen!“

Über die Zeit in Havanna berichtet Erich Jacobs :

„Herr und Frau Rautenberg waren wie Eltern für uns. Frau Rautenberg hatte einen Nebenverdienst durch das Backen von Kuchen für jüdische Familien. Von morgens bis abends stand sie und backte, und das trotz der schrecklichen Hitze in Kuba. Und Herr Rautenberg – der in Deutschland eine sehr wichtige Position innehatte (siehe S. 276, 284) – lieferte die Kuchen an die Kunden aus. Er war nicht mehr jung und es war nicht leicht für ihn, eine solche Arbeit zu machen, aber er tat es…“

14.2.1946 Einreise aus Kuba nach Miami mit dem Flugzeug

28.2.1952 Antrag auf Aufnahme in die US-Sozialversicherung in Buffalo

Gedenken

26.2.2020 Stolpersteine für Arthur und Elfriede Rautenberg in Berlin, Zimmerstraße 48 a

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Anträge und Ansprüche der US-amerikanischen Sozialversicherung, 1936-2007

Verzeichnis der jüdischen Vertriebenen- und Flüchtlingskarten, Barcelona Refugee Case Cards, Archives of the American Jewish Joint Distribution Committee

Erich Jacobs, And this is my Life Story, Manuskript, Trenton 1970

Wunder geschehen doch noch / Geschichte und Schicksal der jüdischen Familie Jacobs – Erich Jacobs,
Hrsg. von Siegfried Homann, Karl-Heinz Martini, Franz-Josef Wiemer. Aus dem englischen Originalmanuskript übersetzt von Andreas Wiemer (Deutsche Ausgabe; ISBN 3-938481-00-5)

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12669271

Belgien, Antwerper Polizei, Einwanderungs-Verzeichnis, 1840-1930

Vereinigte Staaten, Grenzübergänge aus Kanada, 1895-1956 – Arthur H Rautenberg

https://www.bild.de/news/inland/news-inland/87-juedische-schicksale-edgar-15-ueberlebte-den-nazi-terror-69036392.bild.html

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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