Paula Flaksbaum
*1.8.1912 in Warschau ✡ vor 1945 in Polen
Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos
Religion jüdisch
Vater Lewek Ludwig Flachsbaum *15.10.1890 in Warschau; ✡ nach 1942
Mutter Feige Fine Klecz *24.12.1884 in Warschau; ✡ nach 1942
Geschwister
Maria Myriam Flaksbaum *30.10.1920 in Warschau
Paul Rafael Flachsbaum *15.7.1916 in Warschau
Flaksbaum *7.7.1922 männliche Totgeburt in Duisburg
Max Flaksbaum *1.1.1925 in Duisburg; 8.3.1945 in Flossenbürg
Beruf landwirtschaftliche Praktikantin
Adressen Warschau; Duisburg, Kaiser-Wilhelm-Straße 78a
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
22.9.1940 Paula Flaksbaum mit Schwester Maria Myriam zur Hachschara ins Lehrgut Schocken, Gut Winkel Spreenhagen
17.5.1939 bei Minderheitenzählung
zur Hachschara ins Umschulungslager Landwerk Neuendorf
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung in „Jüdisches Forst-und Ernteeinsatzlager“; Einsatz im Staatsforst durch Arbeitsamt Fürstenwalde
Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Lehrgut Neuendorf im Sande und Paderborn;
2.4.1942 Verhaftung von 62 Bewohnern des Landwerks Neuendorf, besonders der älteren, staatenlosen oder zuvor bei der Gestapo auffällig gewordenen; Deportation auf Lastwagen in eine große Turnhalle nach Frankfurt/Oder, wo noch 100 Juden aus den Forst- und Ernteeinsatzlagern in Beerfelde, Hangelsberg, Hasenfelde, Jakobsdorf, Kaisermühl, Kersdorf, Pillgram, Schönfelde und Treplin hinzustoßen. Die älteren Deportierten sind zumeist 1940 aus dem Regierungsbezirk Schneidemühl nach Neuendorf, Pillgram, Treplin und anderen Lagern verbracht worden.
3.4.1942 Deportation von Paula Flaksbaum mit der 1. Welle auf dem XII. Transport von Berlin ins Ghetto Warschau; Abfahrt aus Frankfurt/Oder um Mitternacht
Clara Grunwald schreibt in einem Brief vom 3.4.1942
„…ich muss dir etwas sehr trauriges mitteilen: einige 60 Menschen, ein knappes Drittel haben gestern fortfahren müssen und werden heute Charfreitag , um Mitternacht, nach Polen verladen..“
5.4.42 Adam Czerniaków, Vorsitzender des Warschauer Judenrats, hält in seinem Tagebuch fest:
„Um 8 trafen 1025 Deportierte aus Berlin ein.“
Tod von Paula Flaksbaum vor dem 8.5.1945 in Polen, Ort und Datum unbekannt
Die Flucht der Brüder Rafael und Max nach Rotterdam
7.1.1939 Bruder Max und Paul flüchten nach Holland
Bruder Max in diversen Kinderheimen
Bruder Rafael im Männerflüchtlingslager Hellevoetsluis bei Rotterdam
Bruder Rafael kann sich später nach Palästina retten
Bis 11/1943 Bruder Max in Enschede, Opleiding Institut Palestina Pioniers Haimers Esch, Strootsweg 460, zusammen mit Alfred Heymann aus Castrop und Siegfried Lehmann.
11.11.1943 Bruder Max Inhaftiert in Boekelo bei Enschede in der Schusterwerkstatt von Karel Bel zusammen mit Alfred Heymann aus Castrop
12.11.1943 inhaftiert im KL Vught, dann Westerbork, Baracke 63 (keine Strafbaracke)
3.3.1944 Deportation der Gruppe aus dem Kamp Westerbork in das KL Auschwitz
1944 ins KL Flossenbürg
8.3.1945 Tod von Bruder Max im KL Flossenbürg
Deportation der Eltern und Schwester Maria in das Ghetto Izbica
1.7.-27.7.1941 Mutter Fine im St. Johannes-Hospital stationär behandelt
16.4.-1.5.1942 Vater Lewek im St. Johannes-Hospital stationär behandelt, dies verschafft ihm eine Zurückstellung vom Transport am 22.4.1942
22. 4.1942 Mutter mit Schwester Maria von Düsseldorf deportiert ins Ghetto Izbica
15.7.1942 Vater Lewek von Düsseldorf deportiert ins Ghetto Izbica
Gedenken
16.7.1999 Pages of Testimony für Max Flaksbaum, Alfred Heymann und Siegfried Lehmann von H. B. Bel in Hoogeveen (Researcher)
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de866183
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de866185
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de866184
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de866182
Nordrhein-Westfalen, Sterberegister 1874-1938
www.dokin.nl/deceased_children/max-flaksbaum-born-1-jan-1925/
https://www.joodsmonument.nl/en/page/226662/max-flaksbaum
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot37.html
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot12.html
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420403_Frankfurt7.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420403_Frankfurt8.jpg
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11229959
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70609163
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70609193
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11199138
Clara Grunwald, „Und doch gefällt mir das Leben“ Briefe aus Neuendorf; Hentrich & Hentrich, 2015
A. Czerniaków, Im Warschauer Getto, München 1986
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316