Berlinger Wolf

Wolf Seev Berlinger

*31.1.1909 in Schöntal, Berlichingen ; ✡ 24.11.1997 in Haifa

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Aron Berlinger *25.12.1868 in Berlichingen; ✡31.10.1947 in Haifa

Mutter Betty Sulzbacher *14.5.1875 Tauberrettersheim; ✡22.11.1970 in Haifa

Zehn Geschwister Berlinger

Erich Eliezer Berlinger *14.7.1904 in Berlichingen; ✡1987; oo Margarethe Herz (*11.4.1904 in Aachen-1978)

Michael Berlinger *1910 in Schöntal; 1936 nach Palästina

Simon Berlinger *11.6.1914 in Schöntal; ✡18.10.2010 in Haifa

Außerdem: Schefa; Eliezer; Asher; Jakob; Hanna; Naftali; Bela;

Cousin Naftali Berlinger *27.1.1896 in Berlichingen; Lehrer in Burghaun ✡13.7.1931

Beruf Lehrer; Gärtner-Praktikant

Adressen

Heirat Margarete Hirschheimer *12.8.1912 in Lehrensteinsfeld;

Kinder

Simon Berlinger

Weiterer Lebensweg

Vater ist Druckereibesitzer in Schöntal

Mitglied des BACHAD, Vorsitzender des Misrachi in Stuttgart

1924-1930 Zusammen mit Bruder Michael zum Lehramtsstudium nach Würzburg

Lehrer Wolf Berlinger im Zentrum, links von ihm Sally Lemberger 1933; Foto Synagogenverein Rexingen

1930-1933 Religionslehrer in Freudenthal

1933-34 Lehrer in Rexingen; sein Nachfolger ab 1934 ist Helmut Kahn

1934-1936 Madrich Wolf Berlinger im Gut Bomsdorf, Träger auch der Bachad

1.6.1936 Wolf Berlinger als Tourist in Palästina

1937 Wolf Berlinger mit Bruder Simon als Madrich in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD

Lagerleiter/Madrichim waren u.a. Sigmar Bromberger, Manfred und Schoschana Litten, Dr. Benjamin Abrahamson, Herbert Schönewald, Friedrich Löwenthal, ab 1941 Kurt Silberpfennig

21.2.1938 Ankunft in Haifa mit Frau Margarete mit Arbeiterzertifikat Kategorie C/ LS

Mit seiner Frau ist er einer der Gründer und führenden Köpfe des Kibbuz Shavei Zion; in den Aufbaujahren ist er als Kommandant, Lehrer und Vorsänger und Schochet unermüdlich im Einsatz; nach acht Jahren tritt er aus dem Kibbuz aus.

10.4.1940 Einbürgerung des Ehepaars Berlinger in Palästina

15.10.1991 Zu einem Veteranentreffen unter Leitung von Zeev Berlinger kommen ins Altenheim von Shavei Zion: Hillel Baum, Fanny Berlinger, Pinchas Erlanger, Amos Fröhlich, Jakob Fröhlich, Gerschon Kahn, Gretel Lemberger, Josef Lemberger, Thea Lemberger, Hilde Löwengart, Elu Scheuer, Esther Schindler, Hans Schwarz, Resi Schwarz, Klara Stein, Lothar Stern und Edna Wolf.

Gedenken

Beisetzung auf dem Haifa Sde Yehoshua (Kfar Samir) Cemetery

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.

<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]

https://www.landesarchiv-bw.de/sixcms/media.php/120/Das_Archiv_der_Gemeinde_Shavei_Zion_in_Israel.pdf

Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989

Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328

Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988

Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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