Abraham Becker
*19.12.1920 in Kiel; Überlebender; ✡ ?
Staatsangehörigkeit polnisch
Vater Shraga Feiwel Becker *8.1.1892 in Baranow; ✡ vor 1944 in Polen
Mutter Blima Bombach; ✡ nach 1925 an TBC
Stiefmutter Rosa Sperber *1.11.1899 in Zurawno; ✡ vor 1944 in Polen
Geschwister
Siegfried Simcha Becker *16.3.1923 in Kiel; ✡28.8.2006 in Ramat Hasharon
Osias Becker *6.6.1925 in Kiel; ✡1940 in England
Halbbruder aus zweiter Ehe des Vaters
Julius Joel Becker *28.1.1932 in Kiel; ✡ vor 1944 in Polen
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Kiel; Hattenhof; Millisle, Belfast
Heirat Jan. 1944 mit Erna Horn *27.3.1923 in Wien
Kinder zwei Töchter; oo Lever; oo Alexander
Weiterer Lebensweg
Die Mutter Blima/Bluma stirbt an „Schwindsucht“ (TBC)
7.11.1930 Zuzug der Stiefmutter Rosa Sperber. aus Zurawno nach Kiel
21.11.1930 Zweite Ehe des verwitweten Vaters mit Rosa Sperber (arrangierte Heirat)
17.5.1939 Vater, Stiefmutter und Halbbruder Joel in Kiel bei Minderheiten-Volkszählung
Das jüdische Umschulungslager Gehringshof
1935 Abraham Becker zur Hachschara in das Lehrgut Steckelsdorf; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.
1937 Abraham Becker in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.
Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash
Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.
1939 Ausreiseantrag bei der Devisenstelle in Frankfurt
17.5.1939 Abraham Becker in Hattenhof bei Minderheiten-Volkszählung
Juni 1939 abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof nach England
15.6.1939 emigriert von Kiel nach England,
wohnhaft auf der Jewish Refugee Settlement Farm in Millisle bei Belfast
dort arbeiteten ab 1939 auch Wolfgang Zeff und Chava Intrator aus dem Gehringshof
Jan 1944 Heirat mit Erna Becker aus Wien
1960 leben sie mit zwei Töchtern in London
Abschiebung der Familie Becker nach Polen
28.10.1938 1. Polenaktion
1939 Zeugen berichteten von häufigem Erscheinen von Polizei und Gestapo in der Wohnung Gartenstraße 25 und Vorladungen zu Verhören.
Juli 1939 Ausweisungsbefehl nach Polen; Emigration von Vater, Stiefmutter und Halbbruder Joel zu Verwandten der Stiefmutter in Zurawno
5.9.1942 Tod des Vaters, der Stiefmutter und Halbbruder Joel im KL Belzec
Gedenken
Stolpersteine für den Vater, die Stiefmutter und Halbbruder Joel in Kiel, Gartenstraße 25
Quellen
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de838914
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de839015
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de838958
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70331575
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdfBecker