Sally Salomon Franken
*2.12.1874 in Emmerich; ✡ 11.9.1942 in Riga
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Josef David Franken *29.6.1845 in Emmerich; ✡ 27.11.1927 in Emmerich
Mutter Julie Julchen Nathan *1843 in Elten; ✡ 4.12.1878 in Emmerich
Geschwister
Sophie Franken *30.7.1872 in Emmerich; ✡ 12.3.1897
Bernhard Franken *1.12.1874 in Emmerich; ✡ 14.8.1942 in Lodz; oo Martha Levy
Heinrich Franken *29.8.1877 in Emmerich; ✡ 26.8.1917 im 1. WK
Moritz Franken *4.5.1876 Emmerich; ✡22.12.1939 in Leipzig; oo Anna Donner (evang.)
Julius Franken *4.12.1878 in Emmerich; ✡ca 1943 in Kulmhof
Max Franken *25.3.1881 in Emmerich; 2.5.1957 in Buenos Aires
Beruf Kaufmann
Adressen Emmerich; Erle, Buer, Gelsenkirchen, Cranger Straße 348
Heirat Lina Jonasohn *18.5.1872 in Ergste; ✡11/1943 in Auschwitz
Kinder
Helene „Änne“ Franken *14.8.1904 in Buer; 1942 in Riga; oo Paul Franke *14.3.1896 in Herne
(Unsicher) Irma Franken *30.9.1900 in Steele; oo Paul Herz; Hamm; 1933 nach Frankreich; nach Ecuador
Weiterer Lebensweg
1919 nach Buer Erle zugezogen
1933 Irma Franken nach Frankreich
17.5.1939 mit Ehefrau Lina in Gelsenkirchen, Cranger Straße 348 bei Minderheiten-Volkszählung
Die Deportationen nach Riga
13.12.1941 Tochter Helene und Mann Paul Franke ab Herford, Lübbertorwall 18 zusammen mit der Familie des Bruders von Schwiegersohn Paul: Max und Elfriede Franke, sowie deren Kinder Gerd, Klara und Ruth.
9.12.1941 Verhaftung und Verbringung in die Sammelstelle Herforder kleine Markthalle
mit Lastwagen nach Bielefeld, Sammelstelle Restaurant Kyffhäuser am Kesselbrink in Bielefeld
13.12.1941 um 15 Uhr Abfahrt Bielefeld nach Riga
15.12.1941 gegen 23 Uhr Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa bei Riga
20.12.1941 Ankündigung der Gestapo Gelsenkirchen zur Deportation im Januar 1942
Ankunft der Familie des Bruders Max Franken in Skirotawa
Nichte Margarethe Franken berichtet als Zeugin gegen Bovensiepen:
Mitte Jan. 1942 Deportationsbefehl der Gestapo
24.1.1942 Verbringung der Gelsenkirchener Juden auf LKW in das Sammellager Ausstellungshalle am Wildenbruchplatz
Die Chronik der Stadt Gelsenkirchen verzeichnet für den 27. Januar 1942:
„In den städtischen Ausstellungshallen ist ein Judensammeltransport zusammengestellt worden. Es handelt sich um 506 Juden aus dem Präsidialbezirk Recklinghausen, die heute nach den Ostgebieten evakuiert werden. Unter ihnen befinden sich 350 Personen aus Gelsenkirchen. Vorerst verbleiben in unserer Stadt noch 132 meist alte und kränkliche Juden“.
27.1.1942 Transport ab Gelsenkirchen über Dortmund nach Riga-Skirotawa
27.1.1942 Paul Franke’s Schwestern Else Bähr und Jenny Franke sowie Neffe Karl-Heinz Franke folgen aus Herne
1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
11.9.1942 Tod von Sally Franken im Reserve-Lazarett im Kasseler Haus im Ghetto Riga
Margarete Franken, Tochter des Max Franken, berichtet als Zeugin über seinen Tod:
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3.11.Auflösung des Ghetto Riga; bei der großen Selektion wird die Witwe Lina Franken mit über 2000 Bewohnern nach Auschwitz deportiert
Gedenken
Stolpersteine für Helene und Paul Franke und dessen Bruder Max Franke sowie dessen Sohn Gert in Herford, Lübbertorwall 18
Quellen
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127-Gelsenkirchen3.jpg
Vernehmungsniederschriften der Nichten Käthe und Margarethe Franken im Prozeß gegen Bovensiepen; Link: https://www.dropbox.com/sh/6abe929dzx9fwi6/AAAyj2j4lHu4BTHcZ9U1qSzLa?dl=0&preview=TR+19-065+Ghetto+Riga+Aussagen+-+Geschichte.pdf
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de867901
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de867880
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de998185
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1333436
StA NRW Münster Regierung Arnsberg Wiedergutmachung 617713: Modrze
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Christin Sandow (Hrsg.), Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984