Margarete Franken

*24.8.1914 in Hof, Bayern; ✡   ?

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Vater Max Franken *25.3.1881 in Emmerich

Heirat der Eltern in Halle/Saale 8. Juni 1910

Mutter Therese Silberberg *7.2.1885 in Halle/S.; ✡11.12.1944 in Stutthof

Therese, Max und Käthe Franken;
stehend Lore und Margarethe; Foto privat

Geschwister

Lore Franken *15.6.1918 in Leipzig; ✡12.12.1944 in Stutthof

Kathe Franken *10.8.1922 in Hof; oo Hoffmann

Beruf Krankenschwester

Adressen Hof; Leipzig; München

Ghettoheirat „Verlobter“ Herbert Feldmann *6.10.1904 in Berlin; ✡März 1945 in Bergen-Belsen

Kinder –

Weiterer Lebensweg

Umzug der Familie von Halle nach Plauen und dann nach Hof

2.3.1914 Vater Max eröffnet ein Geschäft für Herrenbekleidung

Vater Max Soldat im 1. Weltkrieg

November 1938 Umzug der Familie nach Leipzig zu Bruder Moritz; sie beziehen eine durch Vertreibung der Vormieter in der „Polenaktion“ freigewordene Wohnung

Das Ehepaar Moritz und Anna Franken (ev.-lutherisch) mit Sohn Werner (*15.5.1925) wohnte in Leipzig, Berliner Straße 11 II links.

Die Margarethes Familie wohnt in Leipzig zunächst Pfaffendorfer Straße 21

17.5.1939 Margarete als Krankenschwester in München im Krankenheim, Israelit. Privat- Klinik Hermann-Schmid-Str. 5 bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Eltern mit Schwester Käthe in der Pfaffendorfer Straße 21 bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Schwester Lore im Israelitischen Krankenhaus Leipzig, Ferdinand-Becker-Straße bei Minderheiten-Volkszählung

7.11.1941 Vater Max kann nach Buenos Aires emigrieren.

Margarete arbeitet als Kinderpflegerin im Jüdischen Kinderheim

Die gescannten Berichte stamen sämtlich aus Margarethe Franken’s Zeugenaussage im Verfahren gegen Maywald u.a.

Mitte Januar1941 Deportationsbefehl

19.1.1942 Verbringung auf LKW in das Sammellager in einer Leipziger Schule

21.1.1942 Auf offenen LKW’s zum Güterbahnhof Leipzig

21.1.1942 Transport mit der Mutter und den Schwestern in alten 3. Klasse Personenwagen von Leipzig nach Skirotawa, Riga

24.1.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

Sie werden von einem Abholkommando empfangen, wozu auch Cousine Helene Franke geb. Franken aus Gelsenkirchen gehört.

Nach verschiedenen Arbeitskommandos in Riga arbeitet sie in der Ambulanz der Gruppe Sachsen als Krankenschwester unter den Ärztinnen Dr. Dora Rothschild aus Leipzig und Dr. Malvine Schreiber aus Prag; dann wird sie leitende Krankenschwester im Reservelazarett im Kasseler Haus auf der Virsaisa Iela unter der Leitung von Dr. Rolf Bischofswerder

Bericht über Tötungen schwer Kranker im Reservelazarett

Ghettoehe nach jüdischem Ritus mit dem Obmann der Ghettopolizei der Gruppe Berlin Herbert Feldmann

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer.

Margarethe mit der Mutter und beiden Schwestern im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung

3.11.1943 Auflösung des Ghetto Riga mit großer Selektion aller nicht auf Arbeitskommandos einsetzbaren Alten und Kinder und Deportation von über 2000 nach Auschwitz

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig

1.10.1944 Ankunft von Margarete mit der Mutter und beiden Schwestern in Stutthof

Die Schwestern Margarete, und Käthe und Lore erleben die Befreiung durch die Rote Armee.

Gedenken

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/67073190

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129822401

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de867881

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de868035

Vernehmungsniederschriften der Schwestern Käthe und Margarethe Franken im Prozeß gegen Bovensiepen; Link:

https://www.dropbox.com/scl/fo/3dw6b308kwbbr0cy0sdix/AF3ljEwgbofYRE1nk0i3nh8?e=1&preview=TR+19-065+Ghetto+Riga+Aussagen+-+Geschichte.pdf&rlkey=nb9pbph7b7f9j5uunae2f5a87&dl=0

Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

http://www.geschichtsverein-bordesholm.de/Veroeffentlichungen/Jahrbuecher/J06_7_Fentsahm_Evakuierungsmarsch.pdf

Christin Sandow (Hrsg.), Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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