Müller Ilse

Ilse Müller

23.2.1925 in Krefeld; ✡  verstorben

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Vater Fritz Müller *12.2.1892 in Krefeld; katholisch

Heirat der Eltern 6.3.1920 in Krefeld

Mutter Else Müller geb. Coppel *1.6.1894 in Krefeld; ✡1.6.1945 in Theresienstadt

Geschwister

Lore Müller *1.8.1921 in Krefeld; ✡4.7.1995 in Krefeld; oo Werner Gabelin

Beruf Schülerin

Adressen Krefeld, Kölner Straße 25

Heirat 1956 Helmut Kassel

Kinder –

Weiterer Lebensweg

1931 Einschulung jüdische Volksschule, deshalb „Geltungsjüdin“

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 mit den Eltern in bei Minderheiten-Volkszählung

Kindertransport

10.11.1938 Novemberpogrom,

England und die Niederlande öffnen die Grenze für Kindertransport

Dezember 1938 Emigration nach Rotterdam

Flüchtlingslager Quarantine Beneden Heijplaat, Quarantainestraat 1, Rotterdam

Das Flüchtlingsheim K.L. Smit-Oord in Losser

4.1.1939 Kindertransport von Berlin über Bielefeld, Bentheim nach Oldenzaal

4.1.1939 mit 40 Mädchen mit dem Bus von Oldenzal ins K.L. Smit-Oord in Losser, Flüchtlingsheim für jüdische Mädchen von Januar bis August 1939

28.3.1939 Ilse Müller ins K.L. Smit-Oord, Losser

1.8.1939 Huize Kraaybeek, Hoofdstraat 63, Driebergen

Wegen der unmittelbaren Nähe zur deutschen Grenze wird die Einrichtung aufgelöst; die meisten Kinder werden nach Driebergen und Rotterdam verlegt.

10.5.1940 Überfall der Wehrmacht auf die Niederlande

21.5.1940 Oostelijke Handelskade, Oostelijke Handelskade 12, Amsterdam

31.5.1940 Amsterdam, Westeinde 52, Mr. A. Levy

5.12.1940 Rückkehr nach Deutschland

Rechtsstreit um den „Judenstern“

19.9.1941 Polizeiverordnung „Tragen des Judensterns“

1941 als „Geltungsjüdin“ musste nur Ilse einen „Judenstern“ tragen, ihre Schwester Lore und Mutter Else aber nicht; ihr Vater beantragte eine Prüfung. Verschiedene Behörden stritten über den Fall.

28.4.1943 Bescheid der Gestapo in Düsseldorf: Ilse, ihre Schwester Lore und Mutter Else müssen den Judenstern tragen.

Mischlingsaktion 1944

17.9.1944 Ilse Müller mit der Mutter, Schwester Lore und deren Mann Werner Gabelin in der „Mischlingsaktion“ in Krefeld verhaftet und zum Schlachthof nach Düsseldorf gebracht.

Ilse mit ihrer Mutter mit der Gruppe der „Mischlingsfrauen“ in ein Arbeitslager der Organisation Todt (OT) bei Zeitz deportiert, wo sie in der Küche arbeitete.

Schwester Lore mit Ehemann Werner in der Männergruppe; in Duisburg, Oberhausen, Essen und Bochum stiegen Männer zu; über Vorwohle, dann Berlin nach Theresienstadt

18.2.1945 Mutter Else Müller ab Halle auf dem Transport XII/10 von Frankfurt/Leipzig ins Ghetto Theresienstadt

13.4.1945 Befreiung von Ilse Müller in Zeitz durch die US Army

8.5.1945 Befreiung der Schwester mit Mann und Mutter Else in Theresienstadt durch die Rote Armee

1.6.1945 Tod der Mutter Else Müller mit Fleckfieber in Theresienstadt

1945 Ilse Müller Dolmetscherin für die US Army, half im Elektrogeschäft ihres Vaters

20.8.1945 Rückkehr von Schwester Lore und Werner Gabelin und Sohn Daniel nach Krefeld

1956 Heirat von Ilse Müller mit Helmut Kassel in Krefeld

Gedenken

21.4.2000 Page of Testimony für Else Müller von Nichte Edith Lebenstein

Quellen

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://biografien.erinnerungsort.hs-duesseldorf.de/person/ilse-kassel-539

Schupetta, Ingrid: Lore Gabelin. Eine biographische Skizze aus der NS-Zeit in: Theresienstädter Studien und Dokumente 1995, Prag 1995, S. 194 ff.

https://www.ghetto-theresienstadt.de/lexikon/gabelin-lore

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1565877

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1408565

www.dokin.nl/surviving_children/ilse-muller-born-23-feb-1925/

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/68357319

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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