Fritz Fred Reinharz
*14.11.1914 in Recklinghausen; ✡ 3.5.2001 in Santa Monica
Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos, Palästina, Israel
Religion jüdisch
Vater Ephraim Fischel Reinharz *13.4.1893 in Perechinsko; ✡ in Polen vor 1945
Mutter Lea Lena Stern *23.7.1897 in Rozniatow; ✡10.9.1942 in Auschwitz
Die Eltern waren geschieden (Angabe von Sophie Caplan, Cousine 2. Grades)
Tante Laura Reichenstein geb. Reinharz *17.10.1885 Perechinsko; ✡ 7.5.1942 Kulmhof
Onkel Isaak Reichenstein *28.2.1881 in Rozniatow; ✡ 7.5.1942 Kulmhof
Geschwister –
Beruf Schreiner
Adressen Recklinghausen; Essen; Barsingerhorn, Werkdorp Nieuwe Sluis; Amsterdam; Haifa, Bezalel Street 8
Heirat Anita Weigler *18.11.1919 in Leipzig; Polin; ✡12.11.2007 in Santa Monica
Kinder
Jehuda Reinharz *1.8.1944 in Haifa; oo Shulamit; Töchter Yael und Naomi
Yael Reinharz
Lea Miriam Reinharz *31.7.1955; oo Roussos
Weiterer Lebensweg
Umzug mit den Eltern nach Essen
Ostern 1919 Einschulung Volksschule
Schreinerausbildung
1.8.1932 Polnischer Pass in Essen ausgestellt
Der Aufbau des Werkdorp Nieuwe Sluis
Träger des „Jüdisches Werkdorf Nieuwe Sluis“ ist die „Stichting Joodse Arbeid“ (Stiftung Jüdische Arbeit); hier werden jüdische Jugendliche zu Landarbeitern umgeschult (Hachschara) als Vorbereitung auf die Ansiedlung in Palästina (Alija).
Im März 1934 kommt eine kleine Gruppe von Volontären als Aufbaugruppe in die verlassenen Baracken auf der Farm. Dreieinhalb Jahre lang dienten diese als Unterkunft für die Gruppe der Bauarbeiter. Ende 1934 stehen vier Baracken und eine Kantine dicht beieinander rund um das Haukes-Haus.
Oktober 1934 Aufnahme des regulären Ausbildungsbetriebs
Im Zentrum des Werkdorfs wird ein Gemeinschaftshaus errichtet, die Baracken werden in einem Halbkreis herumgebaut.
Anfang 1937 Offizielle Eröffnung der nun fertiggestellten Anlage.
24.4.1934 Fritz Reinharz mit einer größeren Gruppe zum Aufbau des Werkdorp Nieuwesluis, Wieringermeer
3.2.1935 Ankunft von Anita Weigler aus Leipzig in Haifa
2.3.1935 Fritz Reinharz abgemeldet aus dem Werkdorp nach Amsterdam
21.9.1936 Einreise als Tourist in Palästina
30.4.1937 Einreise mit „Kapitalisten“-Zertifikat Kategorie A(one)
Die Polenaktion
28.10.1938 Vater nach Zbaszyn, Polen abgeschoben
Novemberpogrom in Bottrop
10.11.1938 Zerstörung des Möbelgeschäftes in Bottrop, Gladbecker Straße
1.4.1940 erster Antrag von Fritz Reinharz auf Einbürgerung in Palästina
8.9.1942 Lea Reinharz geb. Stern deportiert ab Mechelen nach Auschwitz
1.8.1944 Geburt von Sohn Jehuda Reinharz
10.3.1947 Zweiter Antrag auf Naturalisation in Haifa mit Ehefrau Anita
19.6.1947 Einbürgerung Palästina
9.10.1947 gibt nach Einbürgerung seinen polnischen Pass Nr. 6929 ab
1958-1961 Rückkehr nach Deutschland, drei Jahre in Essen; Sohn Jehuda besucht in dieser Zeit das Gymnasium
1.7.1984 in Daytona Florida
3.5.2001 Tod von Fritz Reinharz in Santa Monica
Gedenken
5.5.2001 Obituary in der Los Angeles Times
23.10.1993 Pages of Testimony für Freds Eltern Ephraim und Lea Reinharz von Sophie Caplan, Cousine 2. Grades
17.10.1997 Pages of Testimony für seine Eltern Laura und Isaak Reichenstein von Sohn Dr. Friedrich Reichenstein
Quellen
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de204689
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de948288
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de947973
https://de.wikipedia.org/wiki/Jehuda_Reinharz
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986, S.225-252.