Meier Reichenstein
*28.2.1881 in Rozniatow ; ✡ 7.5.1942 in Kulmhof
Staatsangehörigkeit polnisch deutsch
Religion jüdisch
Vater Joel Reichenstein *10.10.1858 in Rozniatow; ✡ 22.9.1942 in Treblinka
Mutter Reisel ; ✡ ?
Geschwister
Leib Lipe Leo Reichenstein *14.6.1888 in Rozniatow; Bottrop; Köln; 4.3.1943 von Drancy nach Majdanek; oo Frieda Holländer; oo Elly Waltuch *13.3.1892
Nichte Nelly Reichenstein *23.2.1922 in Köln; Todesort und Datum unbekannt
Beruf –
Adressen Rozniatow; Bottrop, Roonstraße 21; Essen
Heirat Laura Reinharz *17.10.1885 in Perchinsko
Kinder
Friedrich Salomon Reichenstein *2.1.1906 in Herne; 9.6.2017 in Tel Aviv
Helene Reichenstein *17.7.1907 in Herne
Amalie Reichenstein*1909 in Herne
Hanna Anna Reichenstein*11.3.1911 in Herne; 1942 Auschwitz; oo Beno Baruch Frisch
Weiterer Lebensweg
1914 Eröffnung des Möbelgeschäftes in der Gladbecker Straße 14
1928 Naturalisation der Familie, deutsche Staatsbürgerschaft
8. und 29./30. 3.1933 wilde Boykottaktionen in Bottrop im Vorfeld des Aprilboykotts
1933 Flucht der Tochter Hanna Frisch aus Berlin nach Frankreich
Okt/November 1933 Widerruf der deutschen Staatsangehörigkeit; es folgt ein langwieriges Gerichtsverfahren um den Lizenzentzug für eine Fahrradwache, das am 30.6.1936 mit dem Sieg Reichensteins vor dem preußischen Oberverwaltungsgericht endet.
29.3.1939 Die jüdischen Geschäftsleute werden in einem Umzug mit Spottschildern durch die Straßen Bottrops getrieben
15.1.1934 Ankunft von Tochter Helene aus Triest auf der SS ITALIA in Tel Aviv
1934 Umzug nach Essen
1936 Tochter Amalie emigriert nach Palästina
10.11.1938 Zerstörung des Möbelgeschäftes in der Gladbecker Straße
27.10.1941 Meir mit Ehefrau Laura ab Essen über Düsseldorf ins Ghetto Lodz
6.5.1942 Meir mit Ehefrau Laura Deportation ins Vernichtungslager Kulmhof
Sohn Dr. jur. Friedrich Reichenstein
31.3.1933 Sohn Dr. jur. Friedrich Reichenstein, der sich zur Vereidigung als Anwalt im Oberlandesgericht Köln aufhielt, mit anderen jüdischen Juristen aus dem Gerichtsgebäude gezerrt und auf einem Müllwagen durch die Straßen Kölns gefahren, vom Pöbel verlacht und bespuckt.
März 1935 Sohn Dr. Friedrich Reichenstein nach Rotterdam
17.-22.44.1935 Sohn Friedrich von Triest nach Haifa
1936 Herausgabe der deutschen Zeitung Yedioth Hayom und Wochenzeitung Atid Sharon in Tel Aviv durch Friedrich Reichenstein
1937 Einbürgerung von Sohn Friedrich; Beruf Zeitungsverleger
Vater Joel und Bruder Leo Reichenstein in Köln
Bruder Leo führte zusammen mit dem Großvater Joel Reichenstein eine Metallhandlung in Köln-Ehrenfeld, Subbelrather Straße 130
Mai 1939 Neffe Sigi Reichenstein (1923) mit einem Kindertransport nach Großbritannien
7.-10.12. 1941 Deportation der zwei weiteren Kinder von Leo Reichenstein – Helga (*2.8.1926) und Helmut (*23.6.1929) – mit der Stiefmutter Elly Waltuch ab Köln Deutz ins Ghetto Riga;
15.6.1942 Vater Joel auf Transport III/1 von Köln nach Theresienstadt, Ghetto
Juli 1942 Tochter Hanna im Internierungslager Pithiviers
18.9.1942 Tochter Hanna vom Durchgangslager Drancy nach Auschwitz
19.9.1942 Vater Joel auf Transport Bo von Theresienstadt ins KL Treblinka
11.12.1944 Tod von Helga Reichenstein in Stutthof
Nur Siegfried überlebte
Gedenken
22.4.1956 Page of Testimony für Hanna Frisch von ihrem Schwager Ephraim Frisch
Stolpersteine für Elli, Helga und Helmut Reichenstein in Köln, Moselstraße 74
Quellen
https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/a-b/454-bottrop-nordrhein-westfalen
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411027-Essen9.jpg1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411207_32.jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Reichenstein
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5111511
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de947974
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de947973
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de947972
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de44797
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de65366
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1007873
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947