Paul Rosenthal
*24.1.1899 in Waltrop; + 18.9.1942 Tod in Auschwitz
Vater Albert Rosenthal *1.4.1873 in Waltrop; +2.8.1943 in Auschwitz
Mutter Lina Seligmann *3.7.1869 in Werden +1933 in Recklinghausen
Geschwister
Else Rosenthal *13.1.1898 in Waltrop; +1918 in Recklinghausen, spanische Grippe
Sigmund Rosenthal *23.1.1901 in Waltrop; +1918 in Recklinghausen, spanische Grippe
Martha Rosenthal *10.1.1903 in Herten oo Paul Eichmann; +29.1.1991 in Dorsten
Fritz Rosenthal *28.6.1905 in Herten; Emigration Brasilien; +1996 USA
Beruf Schneidermeister
Adressen Herten, Ewaldstr. 64; Recklinghausen, Börster Weg 18, Holzmarkt 2; Brüssel, Boulevard Poincare
Heirat
Erste Ehe Rose Simon *16.10.1904 in Dinschede, Oeventrop (wie Georg Rosenthal); 4.12.1933 nach Oeventrop mit Sohn Günther; geschieden; 15.2.1939 nach Brüssel; + 1942 Auschwitz
Kind Günther Rosenthal 24.2.1928 in Buer-Erle; 14.1.1938; jüd. Waisenheim Dinslaken; +18.9.1942 in Auschwitz
2. Ehe Hanna Wolf *11.1.1906 in Essen; deportiert 10.11.1941 aus Essen, Düsseldorf nach Minsk; +1942
Kind Klaus Rosenthal *4.4.1938 in Essen; +4/2016 in den Niederlanden
Weitere Lebensdaten
1901 Umzug der Familie von Waltrop nach Herten
1907 Umzug nach Recklinghausen
1914 -1918 Vater im 1. WK
1918 sterben die Geschwister Else und Paul an der spanischen Grippe
1.4.1933 oder 1935 nach Bochum
27.4.1933 inhaftiert Gerichtsgefängnis Recklinghausen
Amtsgericht Recklinghausen; dann Anklage vor der Großen Strafkammer in Bochum; verurteilt wegen fortgesetztem Betrug und Unterschlagung
13.11.1933 überführt ins Zentralgefängnis Bochum
1937 Scheidung von Rose Simon
Heirat Hanna Rosenthal und Umzug nach Essen
3.4.1938 auf der Liste jüdischer Geschäfte des „Komitee gegen Lügenabwehr“
26. 1.1939 Emigration nach Brüssel, Belgien mit dem Vater
10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in Holland, Belgien, Frankreich
10.5.-15.5.1940 in Brüssel von belgischer Polizei inhaftiert
Abschiebung ins nicht besetzte Vichy-Frankreich
Okt 1940 Deportation Camp de Gurs, Südfrankreich
10.11.1941 Ehefrau Johanna über Düsseldorf nach Minsk deportiert
7.8. – 10.8.1942 Transport Nr. 16 von Sammellager Drancy nach Auschwitz
Paul gehörte zu den 203 Deportierten, als Arbeitshäftlinge selektiert, somit nicht unmittelbar durch Gas ermordet wurden.
18.9.1942 Feststellung des Todes durch Dr. Paul Kremer, Professor für Vererbungslehre, NSDAP- und SS-Mitglied:
„Der Schneider Paul Rosenthal – mosaisch – wohnhaft Brüssel, 35, rue Poincare, ist am18. September um 8 Uhr 20 Minuten in Auschwitz, Kasernenstraße verstorben.“
Eingetragen als Todesursache – „Darmkatarrh bei Körperschwäche“.
Paul wurde durch eine Phenolspritze ins Herz ermordet.
18.9.1942 Tod in Auschwitz
Quellen
Georg Möllers / Jürgen Pohl: Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, Die Deportation der Juden aus dem Vest Recklinghausen nach Riga, hrsg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen, Klartext Verlag, Essen 2013.
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986, S.225-252.
RZ 3.4.1938, Liste jüdischer Geschäfte des „Komitee gegen Lügenabwehr“
Stadtarchiv Sta Re III Jüdische Gewerbebetriebe um 1938; Sta Re III 6520 Jüdische Einwohner im 3. Reich; Sta Re III 4407 Jüdische Kinder;
Jüdische Einwohner Recklinghausens, Sta Re III 6520
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/1663672/
http://www.statistik-des-holocaust.de/OT411110-Essen5.jpg
https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/12162348/?p=1&s=Rosenthal%20Paul&doc_id=12162348