Kurt Rosenbaum
6.12.1908 in Kurl, Dortmund; +29.4.1943 in Auschwitz
Vater Hugo Rosenbaum *7.4.1882 in Herbede, Witten; Dortmund; Methler; +1932 in Methler
Mutter Melanie Gottschalk *20.4.1879 in Hemer; + nach dem 30.4.1942 in Zamosc
Geschwister
Ilse Judith Rosenbaum; 22.11.1914 in Dortmund; oo Heinz Chanan Wolf *6.1.1909 in Husen,+21.1.1979 in Netanya; +23.2.1989 in Nahariya
Beruf Kaufmann, Textilgeschäft
Adressen Husen, Dortmund; Methler, Westkurler Straße;
Heirat 19.12.1942 Heirat in Paderborn mit Sultana Savariego *5.5.1914 in Berlin; + in Auschwitz
Weiterer Lebensweg
1932 Übernahme des Textilgeschäftes in Methler, Westkurler Straße
1.April 1933 SA-Boykottaktionen
1936 Verkauf des Geschäftes und des Hauses
12.11.1938 -9.12.1938 „Schutzhaft“ im Novemberpogrom, KL Sachsenhausen
Bis 28.7.1940 in Kolzenburg , zu Landwerk Ahrensdorf gehörig
28.7.1940 – 28.4.1942 im Arbeitslager der RVJD Paderborn Grüner Weg
28.4.1942 zur Mutter nach Dortmund wegen ihrer anstehenden Deportierung nach Zamosc
29.4.1942 Rückkehr von Dortmund „unverrichteter Dinge“
30.4.1942 Mutter wird nach Zamosc deportiert
19.12.1942 Heirat in Paderborn mit der türkischstämmigen Sultana Savariego *5.5.1914 in Berlin; + in Auschwitz
27.2.1943 Befehl von Wilhelm Pützer (1893-1945), Leiter des Judenreferats der Gestapo-Außendienststelle Bielefeld, das „jüdische Arbeitseinsatzlager in Paderborn“ aufzulösen und deren Insassen und weitere Juden aus dem Sprengel bis zum 1. März, also zwei Tage später, nach Bielefeld zu bringen, wo sie „spätestens“ bis 13 Uhr im „Saal der Eintracht“ eintreffen mussten.
1.3.1943 Auflösung des Arbeitslagers Paderborn; mit der Bahn nach Bielefeld; mit Bussen ins Sammellager Saal im Haus der Gesellschaft „Eintracht“ am Klosterplatz
2.3.1943 40 Stunden im geschlossenen Güterwaggon, Transport Bielefeld über Hannover – Erfurt – Dresden nach Auschwitz mit allen 98 Chawerim aus dem Arbeitslager
3.3.43 abends erreichte der Transport das Konzentrationslager Auschwitz
3.3.1943 Ankunft und Selektion in Auschwitz; Ernst Michel berichtet:
„Es gab nun zwei Reihen, beide rückten langsam voran. Männer an eine Seite, Frauen an die andere. … Issy schlurfte neben mir. Er war in Paderborn einer der charismatischen und zuverlässigsten Leiter. Er war dynamisch, optimistisch und stets hilfsbereit. Er war stark wie ein Stier. Er hatte Lilo in Paderborn geheiratet einige Wochen vor unserer Deportation. Sie war bereits auf der anderen Seite. Tränen rannen sein Gesicht hinunter. Ich berührte ihn. Er nickte nur.“
Kurt zur Arbeit in Buna Monowitz selektiert; Häftlingsnummer 105014
29.4.1943 Tod in Auschwitz
Gedenken
Stolpersteine in Methler, Robert-Koch-Straße 42 (Kreisstr. 148) für Kurt und Melanie Rosenbaum
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de951343
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302-Paderborn3.jpg
Ralf Piorr, Peter Witte, Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext
Klaus Goehrke in Ralf Piorr, Peter Witte,(Hrsg)Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; S.176-177, Klartext Verlag 2012