Hermanns Gertrud

Gertrud Hermanns

* 2.4.1903 in Gelsenkirchen; überlebend, bis 1969 in Gelsenkirchen

1949 Foto AJDC

Vater David Hermanns *2.4.1872 in Wanne; Bottrop; Gelsenkirchen; +30.3.1942 in Riga

Mutter Bertha Hoffmann *1.3.1870 in Castrop; + in Riga

Bruder Erich Hermanns *18.3.1902 in Gelsenkirchen, Pressevertreter; +8.12.1948 in Gelsenkirchen

Beruf Verkäuferin

Adressen Gelsenkirchen, Klosterstraße 31; Castrop; Gelsenkirchen, Wittekindstraße 39, Neumarkt 7

Weiterer Lebensweg

1909-1916 Volksschule Gelsenkirchen

1937 – 9/1938 Verkäuferin in der Metzgerei des Vaters

9/ 1938 Betrieb wird stillgelegt

Bis 15.12.1938 bei Hoffmann in Castrop

15.12.1938 abgemeldet nach Gelsenkirchen zu den Eltern

27.5.1939 in Gelsenkirchen bei den Eltern bei Minderheitenzählung

1/1940-1/1942 arbeitslos

27.1.1942 Deportation mit den Eltern vom Güterbahnhof Gelsenkirchen über Dortmund nach Riga

27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa, Riga

1.2.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers

2/1942 -6.11.1943 Straßenarbeiten in Riga

6.11.1943 -2/1945 Ghetto Riga und Arbeitslager Armeebekleidungsamt ABA 701

30.9.1944 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Liebau, Lettland

1.10.1944 Ankunft Liebau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen

22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um

19. 2. 1945 200 Häftlinge von Liebau mit einem Kohlefrachter erst Richtung Lübeck, dann wegen

Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg

27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo nach Fuhlsbüttel ins Polizeigefängnis gebracht

Eingangsgebäude Polizeigefängnis Fuhlbüttel Kola-Fu Photo: Museum Hamburger Geschichte

27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“

12.-15. April 1945 Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel

Ende April 169 deutsche Juden werden nach Unterredung von Norbert Masur (World Jewish Congress) mit Himmler per Eisenbahn nach Malmö gebracht

1.5.1945 mit weißen Bussen des Int. Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, weiter mit dem Zug nach Kopenhagen, mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage

4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“

13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne

8.6.1945  IRC-Recreation-Camp, Holsbybrunn Lidingo Schweden

22.6.1945 In der „AUFBAU“-Liste der nach Schweden geretteten

5/1945 -11/1945 IRC-Recreation-Camp, Holzbybrunn, Provinz Lidingo, Schweden

Dez. 1945 nach Ryds Brunn Camp

13.8.1947 von Schweden nach Gelsenkirchen

1947-1949 Arbeitslos

8.4.1949 „Eligible certificate“ des AJDC

8.4.1949 in Gelsenkirchen, Wittekindstraße 39

1963 auf einer Liste des ‚Wiedergutmachungsamtes‘ Gelsenkirchen mit Wohnort Gelsenkirchen

1969 Zeugin im Prozeß gegen Bovensiepen und andere aus der Stapoleitstelle Berlin

Quellen

Dietmar Scholz, Zum Leben und Schicksal der Juden in Castrop 1699-1942; 2010

Dietmar Scholz, Wir leben in diesem schönen, reichen Lande… ; 1998

Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945

https://www.dropbox.com/sh/6abe929dzx9fwi6/AAAyj2j4lHu4BTHcZ9U1qSzLa?dl=0&preview=TR+19-065+Ghetto+Riga+Aussagen+-+Geschichte.pdf Seite 89-90

Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Thomas Jasper, Stadtarchiv Castrop-Rauxel, Erfassungsbogen der Juden in Castrop-Rauxel ab 1933, 2005

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Muenster8.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/archive/79176369/?p=1&s=Gertrud%20Hermanns&doc_id=79176371

Artikel im „Aufbau“ „Nach Schweden gerettet“, Liste mit 146 Geretteten, Ausgabe vom 22.6.1945

Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest, Gedenkbuch 1983

Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert