Nysenbaum Max

Max Moshek Meierowitsch  Nysenbaum

* 28.11.1900 in Warschau; 6.1.1938 hingerichtet bei stalinistischen „Säuberungen“

Vater Meyer Nisenbaum

Mutter Esther Adele Brozozowski

Geschwister

Ältester von fünf Geschwistern

Beruf Schneider,Bergmann, Steiger

Adressen Warschau; Dortmund; Castrop;

Heirat Ida Nysenbaum

Tochter

Edith Nysenbaum *1.7.1932 in Castrop

Renate Nysenbaum * in Russland

Weiterer Lebensweg

1907- ? Schulbesuch in Warschau

1914-1918 im 1.WK als Hilfe in deutschen Pferdelazarett in Frankreich

1920 Bergmann auf Zeche Scharnhorst in Dortmund

Bergmann auf Zeche Graf Schwerin in Castrop

1923 Eintritt in die KPD

Bis März 1924 für kurze Zeit Arbeit in Südfrankreich (KPD-Verbot nach Aufstand in Hamburg)

1929 Mitglied des Rotfrontkämpferbundes; Funktionär der KPD

1930 arbeitslos

Gefängnisstrafe wegen KPD-Arbeit

28. Februar 1933 Reichstagsbrandverordnung ermöglicht „Schutzhaft“

März bis Anfang Juni 1933 in Schutzhaft in den Lagern im Emsland

1.6.1933 wegen drohender erneuter Inhaftierung nach Amsterdam geflohen

19.9.1933 abgemeldet in Castrop

Nov. 1933 per Schiff über London nach Leningrad, mit Unterstützung eines jüdischen Hilfskomitees, aber mit Genehmigung der Emigr.-Leitung der KPD in Holland

23.11.1933 in der UdSSR als politischer Emigrant anerkannt

Dezember 1933 von Moskau -> Prokopjewsk, Kusnezker Kohlebecken bei Nowosibirsk

Erwerb Sowjetstaatsbürgerschaft, auch für seine Frau

Ausbildung als Steiger im Bergbau

20.9.1934 Tochter Edith in Castrop abgemeldet, in die Sowjetunion geholt

Sept 1936 Tod der nachgeholten Tochter Edith

Ablehnung der Übernahme KPD in die WKP(b) = Allunion- Kommunistische Partei (Bolschewiki) nach Anschwärzung in einem Schreiben der Parteigruppe Prokopjewsk

Versucht wiederholt vergeblich, Prokopjewsk zu verlassen

Sommer 1937 Parteiausschluß, formal wegen Beitragsrückständen

11.11.37 Verhaftung nach Vorwürfen durch den NKWD wegen eines Grubenunfalls und „antisowjetischen Verhaltens“

12.11.1937 verhaftet

Prozess, Anklage: konterrevolutionäre Tätigkeit

6.1.1938 Beschluss der NKWD-Kommission auf Antrag des Staatsanwaltes: Verurteilung zur Höchststrafe: Tod durch Erschießen

6.1.1938 noch am selben Tage hingerichtet

Nach 1945 Ida Nysenbaum kehrt mit Tochter Renate in die SBZ/DDR zurück

1948 in der SBZ beim Roten Kreuz Antrag Remigration als Politemigrantin; nach Castrop-Rauxel

1.8.1958 Revision des Gerichtsbeschlusses durch das Militärtribunal des Militärbezirks Sibirien

Gedenken

Stolperstein

Quellen

http://www.nkwd-und-gestapo.de/quellen-nachtraege.html

Renate Herrmann-Nysenbaum, Angaben zur Familie Meier Nysenbaum und zu den Familien Nysenbaum/Smilowski; Castrop-Rauxel

Todeserklärung Beschluss AG Castrop-Rauxel AZ 4 II 20/49

Kaderakte von Max Nysenbaum (RGASPI 495/205/6445)

Schreiben der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation, Moskau, Nr. 13-2207-2001 v. 17.5.2002, AW Nr. 004092, an Deutsche Botschaft Moskau

Dietmar Scholz, Zum Leben und Schicksal der Juden in Castrop 1699-1942; 2010

Dietmar Scholz, Wir leben in diesem schönen, reichen Lande… ; 1998

Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945

Thomas Jasper, Stadtarchiv Castrop-Rauxel, Erfassungsbogen der Juden in Castrop-Rauxel ab 1933, 2005

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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