Metzger Max

Max Metzger

*5.4.1903 in Groß-Reken; +8.9.1980 in Philadelphia

Der grausame Tag, als die letzten Juden aus Dorsten deportiert wurden
Links Vater Julius, Max mittig, im Auto Albert und Else Nathan-Metzger

Vater Julius Metzger *16.10.1873 in Heiden; oo3.1.1900; Riga; Tod 1943 in Auschwitz

Mutter Sara Lebenstein *16.11.1868 in Groß-Reken; Riga; Tod 1943 in Riga

Geschwister

Erna Metzger *14.2.1900 in Groß-Reken; oo Albert Stern; 1938 in die USA; + 1990 USA

Albert Metzger *24.2.1901 in Groß-Reken; oo Else Nathan; 1939 Palästina

Karola Metzger *10.5.1905 in Groß-Reken; 1928 Duisburg;  1939 nach Argentinien; oo Kline

Walter Metzger*29.6.1907 in Groß-Reken; Riga; Tod 1943 in Auschwitz

Josef Metzger *10.9.1909 in Groß-Reken; +26.12.1909 in Groß-Reken

Werner Metzger *8.11.1910 in Groß-Reken; +15.11.1910 in Groß-Reken

Ernst Metzger *14.4.12. in Groß-Reken; +1998 in Miami Beach

Beruf Kaufmann

Adressen Groß-Reken; Dorsten, Lippestr.58, Hochstadenwall 16, Wiesenstraße 24

Heirat Mathilde Hilde Neugarten*11.6.1911 in Dortmund, +1944 in Riga

Tochter

Hilde, Max und Judis Metzger

Judis Metzger *19.9.1938 in Dorsten; +1944 in Riga

Weiterer Lebensweg

1939 Umzug in die Wiesenstraße 24, Haus der jüd. Gemeinde, teilzerstört im November-Pogrom

1939 im Aufbaulager Laer bei Steinfurt, Altenburg 27; Zwangsarbeit, Begradigung der Steinfurter Aa

Dieses Lager wurde 1936 in einer ehemaligen Ziegelei erbaut und war zunächst gedacht für Arbeitslose  aus dem Ruhrgebiet. Es unterstand dem „Wasser- und Bodenverband  Steinfurter Aa“. In der Arbeits-Bestandsliste von 1939 werden 36 Juden  genannt, die meisten stammten aus Westfalen, u. a. zwei Dorstener, Max Metzger und Walter Perlstein. Sie wurden zu  Flussregulierungsarbeiten eingesetzt. Das Lager war durch Drahtzaun, Busch- und Baumbestand vor neugierigen Blicken geschützt. Bewacht wurde es von einem zivilen Lagerführer. Die einzige Ausstattung bestand nach einem Bericht eines Überlebenden aus Strohsäcken.

15.7.-16.10-1940 Ernst und Max in der Hausstandsliste Arbeitslager Borghorst, Dumte Altenburg 27a

23.1.1942 Transport mit Lastwagen nach Gelsenkirchen, Wildenbruchhalle

26.1.1942 Gelsenkirchen Dortmund

27.1.1942 Dortmund Riga

3.2.1942 Ankunft in Skirotawa

19.2.1942 ins Zentralgefängnis von Riga

2/1942 Ausheben von  Massengräbern für etwa 10 000 im Hochwald erschossene Juden ( Letten?)

Arbeit im Wehrmachtsbekleidungsamt ABA 701

Ab Juli1944 Auflösung von Riga- Kaiserwald, Arbeitsfähige nach Stutthof

100 Frauen und 100 Männer blieben zurück für das ABA

Ende September (27.?) 1944 nach Liebau, Sonderlager in Lettland

22.12.1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Inhaftierte kommen um

20.2. 1945 von Liebau mit einem Kohlefrachter nach Lübeck, dann umgeleitet nach Hamburg

27.2.1942 Ankunft in Hamburg

Eingangsgebäude Polizeigefängnis Fuhlsbüttel Kola-Fu Photo: Museum Hamburger Geschichte

2/1945-4/1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“

März 1944 erster Transport mit 56 Gefangenen von Fuhlsbüttel nach Bergen-Belsen

12.-15. April 1945 Fußmarsch nach Kiel; Max und Ernst ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel

Ende April 169 deutsche Juden aus dem AEL werden nach Unterredung von Norbert Masur (World Jewish Congress) mit Heinrich Himmler per Eisenbahn nach Malmö gebracht

1.5.1945 mit weißen Bussen des Int. Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, weiter mit dem Zug nach Kopenhagen, mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage

4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“

Ernst und Max Metzger sowie Lina und Edith Kugelmann waren erst in Rosöga, Tynninge und Kummelnääs, später in Ryds Brunn

22.6.1945 Liste der nach Schweden Geretteten im AUFBAU mit Max und Ernst Metzger

Dez. 1945 nach Ryds Brunn Camp

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Die Brüder Ernst (links) und Max Metzger in Ryds Brunn 1.1.1946, Fotosammlung Shmuel Rosenbaum

1946 im Camp Ryds Brunn

31.1.1947 -10.2.1947 Göteburg -> New York mit der SS Gripsholm mit Bruder Ernst und dessen Frau Cecilia

8.9.1980 Tod in Philadelphia

Gedenken

2006, 2007 und 2008 Stolperstein für die Eltern, Bruder Walter, Ehefrau Mathilde und Tochter Judis in Dorsten, Wiesenstraße 14 – 16

Quellen

http://www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de/2012/05/28/ernst-metzger-ich-habe-die-holle-der-konzentrationslager-uberlebt-sie-warfen-menschen-in-die-flammen/

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7281); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de930428

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de930537

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de930513

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de930477

Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945

Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest, Gedenkbuch 1983

Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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