Carl Haas
* 31.8.1906 in Dransfeld; ✡ 1990 in Den Haag
Vater Samuel Haas 5.6.1878 in Mardorf, Kassel; Viehhändler; ✡26.9.1954 in Utrecht
Mutter Ella Goldstein *30.4.1885 in Roßla; oo10.7.1904; ✡3.7.1936 in Den Haag
Stiefmutter Rosa Meyer, seit 1924 in Den Haag; Heirat 1938 in London
Bruder
Heinz Haas *14.10.1916 in Dransfeld; 1933 Flucht Utrecht, Den Haag; 1936 nach Argentinien
Beruf Dentist, Zahnarzt; Dr. med. dent.
Adressen Dransfeld, Lange Straße; Den Haag, Van Alkemadelaan 21 A
Heirat 18.8.1937 in Den Haag Lotte Hanf *5.2.1912 in München-Gladbach; +31.8.1977 in Den Haag
Lotte Haas-Hanf ist die Großcousine der Friederike Berg-Hanf *6.6.1895 in Witten, +30.4.1945 in Tröbitz; Urgroßvater Abraham Elijahu Hanf *20.6.1795 in Grünstadt, Pfalz; +24.6.1868 in Altena
Beisetzung auf dem Friedhof „Gan Hasjalom“ in Hoofddorf, NL
Kinder
Drei Kinder mit Lotte
Eveline Haas *6.8.1949 in Den Haag; oo Robert Hompes; 2016 zu Besuch in Dransfeld
2. Ehe mit M. Kooijman (1926-2005)
Weiterer Lebensweg
Abitur Kaiser Wilhelm-Oberrealschule Göttingen
1927 Studium Zahnmedizin Georgia-Augusta-Universität Göttingen
5.3.1933 Reichstagswahl; NSDAP gewinnt in Göttingen mit 52 %: wilde SA-Aktionen
März 1933 Überfall durch SA-Männern auf das Haus der Fam. Haas, Lange Straße
17.3.1933 erneut antijüdische Überfälle: Familie Haas flüchtet überstürzt nach Utrecht
Mai 1933 offiziell in Dransfeld abgemeldet
1933 Umzug nach Den Haag
Versuch Geld und Schmuck nach Holland schmuggeln zu lassen scheitert; festgenommene Schmuggler zu Haftstrafen vom Volksgerichtshof verurteilt
1935-1940 Vater Samuel Kohlengroßhändler in Den Haag
10.5.1940 Einmarsch der Deutschen Wehrmacht
8.9.1940 Befehl der Kommandantur der deutschen Wehrmacht, die Küstenregion zum
9.9.1940 abends von Juden zu räumen.
Karl Haas praktizierender Dentist in Den Haag
Vater und Stiefmutter überleben nach 5 Jahre im Untergrund an wechselnden Orten
24.5.1944 mit Lotte nach Westerbork deportiert
31.7.1944 Deportation nach Bergen-Belsen
10.4.1945 Evakuierung der Austauschjuden von Bergen-Belsen mit dem Ziel Theresienstadt
14.4.1945 Zug steht in Lüneburg und fährt ohne ihn ab, während er versucht Essen zu organisieren.
Karteikarte:
„Is uit trein BB gestapt, nadere verblijfplaats onbekend“ ist aus Zug gestiegen, näherer Verbleib unbekannt
Er sucht den Zahnarzt auf, bei dem er früher famuliert hatte, wird dort für eine Nacht aufgenommen 15.4.1945 von der Polizei ins Polizeigefängnis verbracht
18.4.1945 aus dem Gefängnis befreit
23.4.1945 Ehefrau in Tröbitz befreit
23.4.-19.5.1945 Städtisches Krankenhaus Lüneburg, Diagnose ?
Rückkehr nach Den Haag
1990 Tod in den Haag
Gedenken
13.5.2013 Stolpersteine für Carl, seine Eltern Samuel und Ella sowie Bruder Heinz Haas in Dransfeld, Lange Straße 49
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/130300284/?p=2&s=Haas%201906&doc_id=130300284
https://juedische-emigration.de/de/fallbeispiele/haas.html
http://www.arlt-archiv.info/html/kurzbio-output.php?ID=41
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
Coos Wever, The „Lost Train“, Masterarbeit University of Haifa, 2020
Die Stolpersteine liegen in Dransfeld nicht in Göttingen