Regina Liselotte Nussbaum geb. Herz
* 27.12.1912 in Bochum
Staatsangehörigkeit
Vater Salomon Herz *5.1.1869 in Bochum; Pferdehändler; 29.7.1942 Theresienstadt; + 25.9.1942 in Treblinka
Mutter Jenny Rubel *1.7.1884 in Hochspeyer; oo 22.12.1905; +1932 in Kaiserslautern
Bruder
Hermann Herz *14.10.1906 in Bochum; +21.8.1908 in Bochum, jüd. Friedhof Wasserstraße
Beruf Kauffrau, Kunstweberin
Adressen Bochum, Widumestraße 11; Hildesheim
Heirat 1935 Fritz Nussbaum*10.7. 1899 in Hildesheim; +29.1.1961 in New York
2. Ehe mit n.n. Leopold
Weiterer Lebensweg
1935 Nach der Heirat Umzug des Ehepaar Nussbaum nach Hildesheim
Gemeinsame Führung des Geschäftes von Fritz Nussbaum
17.5.1939 in Bochum mit Ehefrau Lieselotte bei Minderheiten-Volkszählung
17.5.1939 Fritz auch in Borghorst erfasst, vermutlich im Zwangsarbeitslager Dumte
1939 Arbeitslager Borghorst, Dumte; Regulierungsarbeiten an der Steinfurter Aa
1940 Fritz im Bochumer Adressbuch als Israel Nussbaum, Arbeiter
24.1.1942 Verhaftung und Verbringung mit Lastwagen nach Dortmund
Sammellager Kronenburg
27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa, Riga
1.2.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
30.9.1944 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Liebau, Lettland
1.10.1944 Ankunft Liebau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen
22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Liebau auf einem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachtschiff über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo nach Fuhlsbüttel ins Polizeigefängnis gebracht
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 mit weißen Bussen des Int. Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, weiter mit dem Zug nach Kopenhagen, mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne
8.6.1945 IRC-Recreation-Camp, Holsbybrunn Lidingo Schweden
Dez. 1945 nach Ryds Brunn Camp
8.11.-18.11.1946 auf der SS Drottningholm von Göteborg nach New York mit Ehemann Fritz
Quellen
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7222); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
http://www.gelsenzentrum.de/vernehmung_heinrich_mueller_aba_701_riga.htm
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Fritz Ostkämper, Carla Pins: „Man darf nicht denken & doch kann ich es nicht vergessen“ 2019
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020