Baehr Else

Else Baehr geb. Franke

*19.4.1902 in Herne; +16.1.1997 in Fort Lauderdale

Vater Moises Moritz Franke *29.11.1862 in Dortmund; +12.8.1933 in Herne

1879 -1892 in Recklinghausen; Heirat der Eltern 23.3.1887 in Herne

Mutter Rosalie Hellwitz *5.1.1863 in Herne; +23.12.1920 in Herne

Geschwister

Salomon Franke *21.6.1889 in Recklinghausen; oo Alice Weinberg(1897-1962); + Mai 1978 New York

Hugo Franke *7.5.1891 in Recklinghausen; +14.9. oder 16.9.1914 kriegsgefallen an der Aisne

Max Franke *1.1.1893 in Herne; oo Elfriede Cahn *9.4.1897 überlebt; + März 1945 Bergen-Belsen

Paul Franke *14. 3.1896 in Herne; Herford; Helene Franken aus Buer; 13.12.1941 Ghetto Riga

Wilhelmine Franke *4.5.1898 Herne; oo Hermann Baumgarten; 28. 4.1942 deportiert nach Zamosc

Walter Franke *4. 8.1900 Herne; Hagen; oo Hilde Sternheim;28.4.1942 deportiert nach Zamosc

Jenny Henny Franke*14.3.1904 in Herne; oo Markus Wolff; +20.3.1995 in Fort Lauderdale

Beruf

Adressen Herne; Bochum;

Heirat Fred Baehr *4.3.1899; +4.81994 in Fort Lauderdale;

Kinder

Weiterer Lebensweg

9./10.11.1938 Ehemann Fred in Pogrom in „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen

Ehemann emigriert nach Panama

1941 Zwangsumzug in das Judenghettohaus Herne Bahnhofstraße 53

25.1.1942 Verbringung von Herne mit Bussen in den Börsen-Saal nach Dortmund

27.1.1942 Transport Dortmund-> Riga Skirotawa mit Schwester Henny und Neffe Karl Heinz Franke

1.2.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

29.9.- 3.10.1944 140 Zwangsarbeiter ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland

13.-14.10. 1944 Die letzten 50 Männer, 10 junge Frauen mit der „Drechtdijk“ auch „Drächtig“ nach Libau

SS-Sonderlager Libau in Lettland, Arbeit im Hafen, Be- und Entladen von Schiffen

22.10.1944 Fliegerangriff auf Liebau mit zwei Toten unter den Häftlingen

22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um

19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg

27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel

27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager

15.3.1945 Bruder Max mit Sohn Gerd Todesmarsch nach Bergen-Belsen; beide Tod in Bergen-Belsen

12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.

Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz

Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.

1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen

2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage

4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“

13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne

8.6.1945  IRC-Recreation-Camp, Holsbybrunn Lidingo Schweden

3.6.1951 mit Pan American Airways von London nach New York

Dez. 1945 nach Ryds Brunn Camp

16.1.1997 Tod in Fort Lauderdale

Gedenken

Stolperstein für Max und seinen Bruder Paul Franke in Herford, Lübbertorwall 18

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939  https://www.mappingthelives.org/

http://www.geschichtsverein-bordesholm.de/Veroeffentlichungen/Jahrbuecher/J06_7_Fentsahm_Evakuierungsmarsch.pdf

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7243); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 8331); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945

Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945

Ralph Piorr (Hrsg) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg

nach Zamość im April 1942; Essen 2012

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1191049

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de838145

https://collections.arolsen-archives.org/archive/5882720/?p=1&s=Franke%20Max&doc_id=5882722

https://www.zellentrakt.de/downloads/materialien/Publikation_Juden_in_Herford.pdf

https://www.zellentrakt.de/downloads/Liste_der_in_Herford_verlegten_Stolpersteine.pdf

http://docplayer.org/128674725-Anne-frank-war-nicht-allein-juedische-kindheit-und-jugend-im-kreis-herford.html

Käthe Frieß, Aufzeichnungen über KZ und Zwangsarbeit vom 1941 bis 1945. Lukas Verlag, 2017

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983

Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986

Die jüdischen Gefallenen des deutschen Heeres, der deutschen Marine und der deutschen Schutztruppen, 1914-1918: ein Gedenkbuch, Reichsbund jüd. Frontsoldaten, Verlag Der Schild, 1932

Gedenkliste Herne, Die Opfer der Shoah in Herne und Wanne-Eickel undatiert

U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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