Kornelie Nelly Stahler verheiratet Israelski, umbenannt Illing
*26.6.1929 in Klobuck, Tschechien
Staatsangehörigkeit tschechisch; staatenlos; Australien

Vater Indrich Heinrich Stahler *22.5.1894 in Klobouky; oo15.8.1922; + 19.4.1944 in Riga
Mutter Irma Bick *8.6.1899 in Tessany, Tschechien
Schwester
Edith Stahler( jüdischer Name Chayla bat Avraham)*28.3.1924 in Klobuck, Tschechien; oo Ernst Steinweg; +8.9.1987 in Australien
Adressen Brno, Kratka 5; Bondi Sydney
Heirat 1952 Horst Israelski *15.12.1922 in Reichenbach, Ostpreußen; umbenannt Illing
Kinder
Tochter Illing oo Zilber; Sohn Israelski/Illing
Weiterer Lebensweg
2.12.1941 Transport H/ G, Nr.462 Brno -> Theresienstadt mit Eltern und Schwester Edith
9.1.1942 Fußmarsch von Theresienstadt zur Bahnstation Bauschowitz

9.1.1942 Bahnstation Bauschowitz, Leitmeritz Transport O, Nr.118 in 3. Klasse Personenwagen nach Riga
15.1.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
19.4.1944 Vater Jindrich stirbt in Riga
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
30.9.1944 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Liebau, Lettland
1.10.1944 Ankunft Liebau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen
22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Liebau auf einem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachtschiff über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo nach Fuhlsbüttel ins Polizeigefängnis gebracht
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen,
2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne
8.6.1945 Holsbybrunn, Heim der Schwedischen Ausländerkommission
Dez. 1945 nach Ryds Brunn Ausländerlager, Flüchtlingsheim
1950 Ausreise nach Australien mit Schwester Edith
Gedenken
2008 Page of Testimony in Yad Vashem für den Vater Jindrich durch Kornelie Illing
Quellen
https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/125656-jindrich-stahler/
https://collections.arolsen-archives.org/archive/5095174/?p=1&s=Stahler%201924&doc_id=5095174
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
http://www.gelsenzentrum.de/vernehmung_heinrich_mueller_aba_701_riga.htm
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Fritz Ostkämper, Carla Pins: „Man darf nicht denken & doch kann ich es nicht vergessen“ 2019
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020