Hans Isacson später Harry Son
*24.11.1920 in Dinslaken; +12.10.2011 in Boynton Beach, Palm Beach
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos, US-Amerikaner
Vater Julius Isaacson *11.7.1875 in Dinslaken; Installateur; oo 12.10.1903; +14.2.1944 Buenos Aires
Mutter Selma Luß *17.1.1878 in Sterbfritz; +7.3.1940 in Buenos Aires
Geschwister
Frieda Julius Isaacson *1904 in Dinslaken; +1916 in Dinslaken;
Otto Julius Isaacson *3.1.1915 in Dinslaken; +22.9.1998 in Mar del Plata, Buenos Aires
Paul Julius Isaacson *1906 in Dinslaken; +1933 in Dinslaken
Henriette Ilse Julius Isaacson *1908 in Dinslaken; +1988
Maximo Julius Isaacson *30.12.1909 in Dinslaken; +6.2.2000 in Buenos Aires
Kurt Julius Isaacson *3.5.1911 in Dinslaken; +3.6.2003 in Buenos Aires
Werner Julius Isaacson *20.4.1913 in Dinslaken; 27 Jan.1942 nach Riga, + in Riga
Siegmar Günter Julius Isaacson *23.11.1917 in Dinslaken; Koch; +20.3.1945 Außenlager Rieben, Stutthof
Beruf Elektriker
Adressen Dinslaken; Gelsenkirchen Jönköping
Heirat
1.Ehe 22.9.1946 vor Rabbi Hermann Löb in Schweden, wohl Jönköping: Rachela Marcus *10.10.1923, Polin; Krankenhaushelferin;
Rachela war in Auschwitz Tattoo Nr. A- 8067
2.Ehe Ingrid Weinberg *28.9.1924 in Essen; +6.10.2015 in Boca Raton, Palm Beach
Witwe des Bruders Werner Julius Isaacson *20.4.1913 (siehe oben, zusammen nach Riga deportiert)
Kinder
Susan Son *1949 in Pennsylvania
Lorraine Son *6.6.1953 in Pennsylvania
Weiterer Lebensweg
Umzug nach Gelsenkirchen zu Verwandten der Familie Isaacson
1925 -1933 Volksschule
1935-1938 Elektrikerlehre
24.1.1942 Verbringung in die Wildenbruchhalle, Gelsenkirchen mit Bruder Werner
1.2.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
24.1.1942 Verbringung in die Wildenbruchhalle, Gelsenkirchen mit Bruder Werner
27.1.1942 Gelsenkirchen -> Dortmund
27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa, Riga
1.2.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
13.2.1942 Verlegt zum Aufbau des KL Salaspils, mußte hier auch Massengräber graben
Bruder Werner stirbt in Salaspils.
Mai 1942 zurück ins Ghetto
Juli-November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
29.9.- 3.10.1944 140 Zwangsarbeiter ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
13.-14.10. 1944 Die letzten 50 Männer, 10 junge Frauen mit der „Drechtdijk“ auch „Drächtig“ nach Libau
SS-Sonderlager Libau in Lettland, Arbeit im Hafen, Be- und Entladen von Schiffen
22.10.1944 Fliegerangriff auf Libau mit zwei Toten unter den Häftlingen
22.12.1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager
15.3.1945 mit 54 Männern von Fuhlsbüttel nach Bergen-Belsen (alphabetisch A-H ausgesucht)
15.4.1945 Befreiung in Bergen-Belsen durch die 11. Panzer-Division der Royal Army
Stationär im Bergen-Belsen Hospital der Briten wegen Fleckfieber
17.7.1945 von Lübeck mit der Fähre „Rönnskär“ nach Malmö
Quarantäne in Malmö
3 Wochen Quarantäne in Lund
Vor dem 4.9.1945 Aufnahme in Holsbybrunn
November 1945 nach Ryds Brunn
5.1.1946 ist er in Ryds Brunn und sucht Arbeit als Waldarbeiter bei H.K 7 Klausön, Hinneryd in Südschweden, bekommt die Stelle, wohnt da bis März 1946.
25.1.1946 erfolglose Bewerbung als Gießerei Arbeiter bei Norrahammars Bruk, Norrahammar. 2.2.1946 erfolglose Bewerbung als Gießerei Arbeiter bei Surrahammars Bruk, Surrahammar
11. und 12.2.1946 bei Kurt Winter in StockholmStramaljsvägen 10, Riksby, Stockholm
März 1946 Arbeit als Gießerei Arbeiter bei Nya Mekaniska Taberg A.B. Smålands Taberg, Wohnadresse Slottsgatan 24, Jönköping.
16.4.1946 Arbeiter in Jönköpings Vestra Tändsticksfabrik (Streichhölzer)
10.8.1946 ist er verlobt mit Rachela Marcus, die im Centrallasaretet in Jönköping arbeitet
20.-30.6. 1947 auf SS Gripsholm mit Ehefrau von Göteborg nach New York
Gedenken
Grabstein in Boynton Beach, Eternal Light Memorial Gardens
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939 https://www.mappingthelives.org/
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Muenster10.jpg
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de885475
https://collections.arolsen-archives.org/archive/67515262/?p=1&s=Isaacson%20Hans&doc_id=67515262
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7405); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
U.S. Behördendaten Verzeichnis
U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)
https://de.findagrave.com/memorial/187435293/harry-son
http://www.gelsenzentrum.de/gedenken_juden_gelsenkirchen.htm
Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Mein besonderer Dank gebührt Fred Zimmak für die großzügige Unterstützung meiner Recherchen.