Ingeborg Salomon
*3.7.1924 in Bochum; ✡2008 in Jerusalem, Israel
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Georg Salomon *29.10.1883 in Altona; Metzger,Gastwirt; ✡15.3.1942 Dünamünde Aktion
Heirat der Eltern 22.12.1917 in Bochum
Mutter Elfriede geb. Watermann verw. Bonn * 16.12.1883 in Bochum; ✡ Oktober 1944 Stutthof

Geschwister
Stiefbrüder aus 1. Ehe der Elfriede Watermann mit Bonn
Erwin Bonn *1907 in Bochum; Emigration Argentinien
Lutz Bonn * 1909 in Bochum Hachschara Lager in Dänemark; Palästina
Bruder aus 2. Ehe der Mutter mit Georg Salomon
Alfred Salomon * 1.4.1919 in Bochum; oo Edith Glückmann; 1943 Auschwitz, 1945 nach Bochum
Beruf –
Adressen Bochum, Königstraße 21, heute Annastraße; Brückstraße, Weiherstraße, Hattinger Straße 73

Heirat 1943 in London Erwin Bleiwiss Belik; * in Tschechien; ✡2012 in Israel
Kinder ja
Weiterer Lebensweg
9./10.1938 Novemberpogrom Vater und Stiefbruder Erwin im KL Sachsenhausen „Schutzhaft“
Bruder Alfred flüchtet mit dem Nachtzug nach Berlin, um der Schutzhaft zu entgehen
Stiefbruder Lutz nach Dänemark zur Hachschara; Emigration Palästina
1.2.1939 Umzug mit den Eltern in eine kleine Zweizimmerwohnung, Hattinger Straße 73
17.5.1939 noch in Bochum mit den Eltern bei Minderheiten-Volkszählung
24.8.1939 letzter Kindertransport aus Bochum nach England; Alfred Salomon schreibt: „Sie ist mit einem Kindertransport von der Lehrerin Else Hirsch als 8- oder 9-Jährige (?) nach England gebracht worden.“
1939 aufgenommen von der Familie David Friedmann in Liverpool
1940 wohnt sie bei der Familie Copland in Manchester
1942 nach London, lernt dort den Tschechen Belik kennen, Soldat der tschechischen Exilarmee
24.1.1942 Eltern deportiert aus Bochum nach Dortmund, Saal der Gaststätte Zur Börse Nähe HBF
27.1.1942 Transport der Eltern Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto
1.2.1942 Ankunft der Eltern Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
15.3.1942 2.Dünamünde Aktion im Ghetto Riga; vermutlich in Bikernieki erschossen
März 1943 Bruder Alfred nach Auschwitz (Elektriker in der Buna); Schwägerin Edith „ins Gas“
Tod der Eltern Oktober 1944 Stutthof
Umzug nach Schottland
1945 Ehemann Erwin als Soldat der tschechischen Exilarmee in Belgien stationiert
1946 geht mit Ehemann Erwin Belik nach Prag
1952 Auswanderung mit Ehemann Erwin und den Kindern nach Israel
2008 Tod Kirjat Mozkin in Israel
Gedenken
4.11.2004 Stolperstein für Elfriede und Georg Salomon im Beisein von Alfred in Bochum Annastraße
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de957609
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de957493
Persönlicher Bericht Günter Preger an Alfred Salomon
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997