Peter Weinig
*27.10.1901 in Bayreuth; Todesort und Datum unbekannt

Buchenwald – Häftlingsnummer 38899
Häftlingsgruppe ASR, RD, 8 x kriminell
Religion
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Georg Weinig; Buchhalter; +1943 in Würzburg
Mutter Therese Hümmer; +1939 in Schweinfurt
Geschwister–
Elisabeth Weinig *1899; oo John Söllner
Beruf Kaufm. Angestellter
Adressen Schweinfurt, Degnerstraße 70/6
Heirat Dora Weinig
Kinder vier
Weiterer Lebensweg
7 Jahren Volksschule;
3 Jahre kfm. Fortbildungsschule
Achtmal vorbestraft wegen Diebstahl, Betrug, Unterschlagung
1 Jahr, 3 Monate im Gefängnis
10.6.1938 in Haft im KL Sachsenhausen „Aktion ASR – Arbeitsscheu Reich“
5.4.1944 verhaftet in Lemberg
8.6.1944 Verlegung aus der Haftanstalt Würzburg
16.6.1944 eingewiesen durch Kripo Würzburg in das KL Buchenwald; Block 52
7.7.1944 Kdo. 27 Baukommando III

4.8.1944 Kdo. 52 Kiesgrube


11.8.1944 auf der Transportliste für das Buchenwald – Außenlager Bochumer Verein des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum mit 100 Russen, Polen und anderen

mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; Zwangsarbeit in der Panzergranaten-Produktion im Pressbau oder der Geschossdreherei
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt und drei Lagerbaracken; 37 Häftlinge sofort und weitere 21 später an den Verletzungen verstorben
Bis Ende November erfolgten die Einäscherungen im Krematorium Essen oder Bochum
Ab 5.12.1944 erfolgt die Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße
19. -20.1.1945 Rücktransport von 198 „nicht mehr geeigneten“ Häftlingen nach Buchenwald
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald; angeschlossen werden 632 Männer aus den E&W-Werken.

21. 3. 1945 Ankunft von 1942 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung in Block 48

5.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (47500 Häftlinge);
6.-10.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben, 12000 (Schätzung) kommen auf diesen Märschen um.
6.4. 1945 von den ca. 6000 Juden im Lager, können etwa 3000 versteckt werden; 3105 Juden werden im Lager zusammengetrieben, in den Werkshallen der DAW (Deutsche Ausrüstungswerke) eingesperrt und Richtung Flossenburg in Marsch gesetzt
7.4.1945 Todeszug nach Dachau verlässt Weimar mit ca. 7000 Häftlingen
10.4.1945 9.280 Insassen haben an diesem Tag Buchenwald in zwei Kolonnen verlassen. Die SS kündigt für den folgenden Tag die vollständige Räumung des Lagers an.
Evakuierung des KL Buchenwald in Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
11.4.1945 Befreiung durch das 37. Panzerbataillon der 4. US-Panzerdivision
Schicksal unbekannt, vermutlich Todesmarsch
Gedenken –
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/7388596?s=Weinig%20Peter&t=222836&p=1
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Hubert Schneider, Ungarische Juden als Zwangsarbeiter in Bochum, in: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004
Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010
Kogon, Eugen, Der SS-Staat, 1974, Verlag Kindler
Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.) Buchenwald – Mahnung und Verpflichtung, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1983