Podlescher Alfred

Alfred Podlescher

*7.5.1918 in Kladow; Überlebender

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Abraham Podlescher *18.3.1884 in Gnesen; Schuhmacher; + 4.11.1941in Berlin

1.Ehe des Vaters mit Friederike Jakubowski (*1878 +1914)

2.Ehe des Vaters 13.2.1917 in Berlin

Mutter Cilly Ruben *27.8.1881 in Freystadt in Westpreußen; +25.6.1940 in Berlin

Halbgeschwister

Leonhard Podlescher später Palmer *24.6.1909 in Berlin; oo 2.9.1938 in Hamburg Resi Sekkel (*9.6.1915 in Hamburg, +10.3.2003 in Millbrae); +11.4.1995 in San Matteo

Hanna Podlescher *4.1.1911; oo Rudi Herrnstadt; +3.5.1942 Suizid

+11.4.1895

Beruf Kellner, Buchbinder

Adressen Kladow, Berlin, Greifswalderstraße 139; Trier, Saarstraße 47

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

1924-1932 Volksschule in Berlin

17.5.1939 in Berlin bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Bruder Leonhard mit Ehefrau Resi in Hamburg, im jüdischen Grindel Viertel bei Minderheiten-Volkszählung

28.10.-10.11.1939 Bruder Leonhard mit Ehefrau Resi auf der SS VEENDAM von Antwerpen nach New York

6.9.1939 aus Kladow ins Umschulungs- und Einsatzlager Paderborn, Grüner Weg

3.5.1942 Schwester Hannah begeht Suizid

27.2.1943 Befehl von Wilhelm Pützer (1893-1945), Leiter des Judenreferats der Gestapo-Außendienststelle Bielefeld, das „jüdische Arbeitseinsatzlager in Paderborn“ aufzulösen und deren Insassen und weitere Juden aus dem Sprengel bis zum 1. März, also zwei Tage später, nach Bielefeld zu bringen, wo sie „spätestens“ bis 13 Uhr im „Saal der Eintracht“ eintreffen mussten.

1.3.1943 Auflösung des Arbeitslagers Paderborn; mit der Bahn nach Bielefeld; mit Bussen ins Sammellager Saal im Haus der Gesellschaft „Eintracht“ am Klosterplatz

2.3.1943 Transport Bielefeld Auschwitz mit Ehefrau allen 98 aus dem Arbeitslager

40 Stunden im geschlossenen Güterwaggon, Transport Bielefeld über Hannover – Erfurt – Dresden nach Auschwitz mit allen 98 Chawerim aus dem Arbeitslager

3.3.1943 Ankunft und Selektion in Auschwitz; Ernst Michel berichtet:

„Es gab nun zwei Reihen, beide rückten langsam voran. Männer an eine Seite, Frauen an die andere. … Issy schlurfte neben mir. Er war in Paderborn einer der charismatischen und zuverlässigsten Leiter. Er war dynamisch, optimistisch und stets hilfsbereit. Er war stark wie ein Stier. Er hatte Lilo in Paderborn geheiratet einige Wochen vor unserer Deportation. Sie war bereits auf der anderen Seite. Tränen rannen sein Gesicht hinunter. Ich berührte ihn. Er nickte nur.“

als Arbeiter für BUNA-Monowitz selektiert, Auschwitz-Häftlingsnummer 105134

18.1.1945 Todesmarsch über 80 km von Auschwitz nach Gleiwitz; Isidor Philipp berichtet:

„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“

„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“

26.1.1945 auf der Zugangsliste des KL Buchenwald; Block 58

Buchenwald- Häftlingsnummer 122381

5.3.1945 Transport ins Lager Wüstegiershof II, Außenlager Stuttgart -Bisingen des KL Natzweiler

9.3.1945 Ankunft im Ölschiefer -Werk Wüste II; Foto Museum Bisingen

März-April 1945 im KL Dachau

14.4.-30.4.1945 Stahldach(?) am ehesten Dachau-Außenlagerkomplex München-Allach (BMW)

Angaben aus dem IRO-Antrag 1948

30.4.-15.6.1945 in Landsberg am Lech

15.6.-6.7.1945 auf dem Weg über Stuttgart nach Trier

1945 Angestellt als Kellner im Offiziersclub in Trier

1947 Kellner im Maison des Ailes in Trier

1948 Chauffeur bei Süsskind in Trier

9.7.1948 Antrag für IRO Unterstützung, will nach San Francisco zu Bruder L. Palmer

1950-1951 wiederholt abgelehnte Aufnahme in US-DP Camp

15.4.1952 in Trier, Saarstraße 47

Gedenken

4.5.1990 irrtümlich Page of Testimony „ermordet in Auschwitz“ von Paderborn-Chawer Alfred Ohnhaus

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

https://museum-bisingen.de/geschichte/kz-und-werk-bisingen/

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1070853

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6418); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

https://search.archives.jdc.org/notebook_ext.asp?item=127355

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/5284416?s=Podlescher&t=226711&p=0

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/68646024?s=Podlescher&t=222908&p=0

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/130832412?s=Podlescher&t=1108124&p=0

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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