Weinberg Isbert

Isbert Weinberg

*24.4.1917 in Bigge, Brilon; ✡März/April 1945 in Bergen-Belsen

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Max Weinberg *7.12.1872 in Siedlinghausen; ✡9.8.1941 in Bigge

Heirat der Eltern 5.6.1898 in Höringhausen

Mutter Fanny Katzenstein*15.7.1874 in Höringhausen; ✡17.5.1931 in Bigge

Tante Emma Jacobs geb. Weinberg *1866; ✡17.4.1941 in Recklinghausen; Mutter des Lehrers Erich Jacobs

Cousin Erich Jacobs *19.12.1906 in Nuttlar, Meschede, ✡ 6.3.1973 Trenton, New Jersey, USA letzter jüdischer Lehrer in Recklinghausen

Geschwister

Arthur Weinberg *16.6.1899 in Bigge; oo Elfriede Levi; ✡2.3.1943 in Auschwitz

Martha Weinberg *18.11.1900 in Bigge; oo Walter Franke (*1900 in Herne; ✡ nach 1942 in Zamosc); ✡1936 in Bigge

Fritz Weinberg *18.1.1903 in Bigge; oo Grete Rosenberg (*1901); 1942 nach Zamosc

Otto Weinberg *11.6.1905 in Bigge; Dortmund; Westerbork; ✡ 18.5.1944 Auschwitz

Elfriede Weinberg *6.9.1906 in Bigge; aus Herne 1936 nach Amsterdam; ✡30.9.1942 in Auschwitz

Rudolf Weinberg * 26.11.1909 in Bigge, verzogen am 11.10.1924 nach Peckelsheim; oo 28.7.1939 in Stadthagen Ruth Lilienfeld (*1.7.1917 in Nienstädt)

Walter Weinberg *24.7.1913 in Bigge; ✡22.1.1917 in Bigge

Beruf Metzger

Adressen Bigge; Schönholthausen; Paderborn; Bielefeld

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 in Schönholthausen, Meschede bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Vater Max, Bruder Arthur, Schwägerin Elfriede und Nichte Ruth in Bigge bei Minderheiten-Volkszählung

23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86

24.5.1940 vom Haschara-Lager Klein-Schnellendorf ins Lager Paderborn

Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a

1939 Nach­dem zahl­rei­che, in Bie­le­feld le­ben­de Jü­din­nen und Ju­den in „Ju­den­häu­sern“ zwangs­ein­ge­wie­sen wur­den, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Ko­blen­zer Stra­ße 4 und Paderborn, Grüner Weg 86;

Anfang September ent­stan­d für zu­nächst 36 Praktikanten ein Wohn- und Ar­beits­la­ger in der Ko­blen­zer Stra­ße 4 (heu­te: Ar­tur-La­de­beck Stra­ße 6). Das Haus beherbergte zuvor die Praxis des nach Holland geflüchteten Orthopäden Dr. med. Bernhard Mosberg.

23.3.1940 wegen der räumliche Enge Wechsel von 57 Bewohnern in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a, einem ehemaligen Gutshof.

Dort bestand auch eine Un­ter­kunft für alte und kran­ke Jü­din­nen und Ju­den („Sie­chen­heim“) als Ein­rich­tung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.

1940 erfolgte ein Austausch männlicher Bewohner mit dem Umschulungslager Paderborn; die zionistischen Chawerim wechselten nach Paderborn und umgekehrt. Allein am 9. und 10.Juni 1940 kommen 10 Paderborner in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a.

19.4.1941 abgemeldet in Paderborn ins Einsatzlager Bielefeld Schloßhofstraße 73 a

20.4.1941 angemeldet zusammen mit Adolf Lange im Einsatzlager Bielefeld Schloßhofstraße 73 a

5.7.1941 angeordnete Um­be­nen­nung „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager Bielefeld“

13.12.1941 abgemeldet aus Bielefeld zur Deportation von Bielefeld nach Riga; es bleibt unklar warum, zumal keine Verwandten diesem Riga Transport zugeteilt sind

16.12.1941 Ankunft in Riga Skirotawa

28.4.1942 Bruder Fritz und Frau Grete aus Unna über Dortmund nach Zamosc

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6.-9.8.1944 Riga -> Stutthoff mit der MS Bremerhaven über die Ostsee

9.8.1944 Ankunft im KL Stutthof

13.8.1944 nach Buchenwald

16.8.1944 Ankunft Buchenwald Buchenwald; Häftlingsnummer 82292 Unterbringung in Zelten im kleinen Lager

8.9.1944 Überstellt ins Außenkommando „Wille“, Hydrierwerk Brabag bei Tröglitz

8.3.1945 Auflösung in Tröglitz, verlegt nach Bergen-Belsen

12.3.1945 Ankunft im KL Bergen-Belsen

März/April 1945 Tod in Bergen-Belsen

Gedenken

10.5.1999 Pages of Testimony für die Geschwister Otto, Artur, Isbert, Fritz Weinberg vom Großneffen Jethro Jacobs

Quellen

Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)

Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de988094

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de987981

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_411213.html

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411213_Bielefeld5.jpg

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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