Hart Hermann

Hermann Hersch Hart

*25.11.1898 in Sienawa, Galizien; ✡ 23.3.1942 Tötungsanstalt Bernburg

Staatsangehörigkeit polnisch

Religion jüdisch

Vater Nisim Hart, Galizien

Mutter Pesi Hart, Galizien

Geschwister

unbekannt

Beruf

Adressen Magdeburg, Tränsberg 38, Gitschiner Str. 9, Mittelstraße 54 und 48; Paderborn;

Heirat 21. 1929 in Kaaden, Böhmen Edith Rothschild *5.1.1903 in Hannover; ✡ ca 1943

Kinder

Pia Vivian Hart *4.9.1929 in Magdeburg; Kindertransport; 1941 USA; oo Willard Westermann

Bernhardine Hart *10.9.1933 in Magdeburg; Kindertransport; Flucht nach England

Weiterer Lebensweg

27.10.1938 Verhaftet mit Ehefrau Edith in der 1. Polenaktion in Magdeburg

28.10.1938 Abschiebung nach Zbaszyn

11.-13.1.1939 Die Töchter entkommen mit einem Kindertransport nach Brüssel

17.5.1939 Hermann und Edith nicht erfasst bei Minderheiten-Volkszählung

Sommer 1939 Rückkehr nach Magdeburg

23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86

29.8.1939 mit der Ehefrau aus Magdeburg ins Lager Paderborn; am selben Tag meldet sich auch das Ehepaar Eiger in Paderborn an

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen; alle polnischen Staatsbürger werden zu Staatsfeinden erklärt

10.9.1939 Hermann Hart mit Marcus Eiger und anderen polnischen Juden verhaftet im Lager Grüner Weg im Rahmen der 2. Polenaktion

27.12.-7.1.1940 Tochter Pia auf der SS EXETER von Lissabon nach New York

Kontakt- und Zieladresse sowie Finanzier der Passage Alfred Wolff in Chicago

3.2.1940 Internierung im KL Sachsenhausen

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager Paderborn“

5.7.1941 angeordnete Um­be­nen­nung „Jü­di­sche Ar­beits­ein­satz­lager Paderborn“

25.7.1941 Edith Hart wechselt von Paderborn nach Kersdorf, Briesen; ab August Forsteinsatzlager; zusammen mit Alice Eiger, deren Mann auch in der 2. Polenaktion in Paderborn verhaftet und nach Sachsenhausen deportiert wurde; sie arbeiten im Jüdischen Forsteinsatzlager Kersdorf und in der Briesener Batteriefabrik „Zeiler“.

7.8.1941 Hermann Hart aus Sachsenhausen in das KL Ravensbrück verlegt.

November/Dezember 1941 „Begutachtungen“ durch eine Ärztekommission im Rahmen der Aktion Häftlingseuthanasie 14f13

Abgangsliste des KL Ravensbrück; „überführt“ steht für Transport nach Bernburg

23.3.1942 Hermann Hart mit CO-Gas erstickt in der Tötungsanstalt Bernburg

3.4.1942 Edith auf dem Transport „Welle I“ Berlin- Frankfurt/Oder ins Ghetto Warschau

Beide Kinder überleben; Pia nach Flucht über Paris, Barcelona, Lissabon im Januar 1941 nach Chicago; Bernhardine flieht mit den Pflegeeltern nach England, kehrt später nach Belgien zurück

Gedenken

14.4.1957 Page of Testimony für Herrmann von Hirsh Hart

26.9.2022 Stolpersteine für Bernhardine, Edith, Pia und Hermann Hart in Magdeburg, Mittelstraße 48

Stolpersteine für die Schwiegereltern Rothschild Magdeburg, Schenkendorfstraße 12

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en833449

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en833467

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998

Stadt Magdeburg, Wir erinnern an Familie Hart, 2022; Link: https://www.magdeburg.de/Start/B%C3%BCrger-Stadt/System/Volltextsuche-SOLR/index.php?La=1&NavID=37.871&object=med,37.54604.1.PDF

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/11234869?s=Hart%201903&t=2575200&p=0

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/5117944?s=Rothschild%201873&t=2547208&p=0

https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=320861&ind=1

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6519); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_brb1.html

https://www.holocaust.cz/de/datenbank-der-digitalisierten-dokumenten/dokument/93517-rotschild-ida-todesfallanzeige-ghetto-theresienstadt/

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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