Heinz Jacoby
*11.1.1921 in Grünberg; ✡ USA
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Julius Grünberg ✡1935
Mutter Rosa Kosterlitz *8.2.1883 in Miszukowice; ✡in Auschwitz
Geschwister –
Beruf Schauspieler, Landarbeiter
Adressen Grünberg; Gleiwitz, Wilhelmstraße 5; Eberswalde; Kersdorf bei Briesen; Paderborn; Friedersdorf; Berlin, Holtzendorffstraße 20
Heirat nach 1945 Ruth Jacoby *1914
Kinder
Joan Jacoby *1947 in New York
Susan Jacoby *1949 in New York
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 Hachschara im Messingwerk in Eberswalde bei Minderheiten-Volkszählung
23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86;
18.8.1940 aus Gleiwitz angemeldet im Lager Paderborn
17.9.1940 abgemeldet aus Paderborn nach Friedersdorf Gut Skaby, Spreenhagen
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; auch Gut Skaby
Hachscharalager Kersdorf bei Briesen, später Forsteinsatzlager Kersdorf
28.5.1942 Mutter Rosa auf dem Transport von Gleiwitz nach Bendsburg; dann Mai/Juni Weitertransport nach Auschwitz
November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“
18.2.1943 Inhaftnahme im Forsteinsatzlager Kersdorf
20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert
Juni 1944 Heinz Jacoby eingewiesen in Auschwitz III zum Aufbau des IG-Farben Werkes Buna Monowitz, Häftlingsnummer 115569
Kalendarium von Auschwitz vom 3.3.1943
„Reichssicherheitshauptamt Transport, Juden aus Berlin. Nach der Selektion lieferte man 535 Männer als Häftlinge ins Lager ein, sie bekamen die Nr. 104 890 – 105 424; 145 Frauen bekamen die Nr. 36 9035 – 37 079. Die übrigen wurden vergast.“
18.1.1945 „Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca 60 000 Häftlinge auf dem Todesmarsch über 80 km von Auschwitz nach Gleiwitz; Isidor Philipp berichtet:
„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“
„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“
22.1.1945 Ankunft in Buchenwald, Häftlingsnummer 118718, Unterbringung im Block 28
13.2.1945 Arbeitskommando 45 SS-Lazarett Weimar
16.3.1945 Arbeitskommando 53 Steinbruch
21.3.1945 Arbeitskommando 98 unklar
28.3.1945 Arbeitskommando 45 SS-Lazarett Weimar
3.4.1945 Notiz unklar
11.4.1945 Befreiung in Buchenwald
6.2.1947 im Assembly Center Berlin
27.2.-14.3.1947 mit Ehefrau Ruth auf dem Marinetransporter USS MARINE FLASHER von Bremen nach New York
1.4.1950 in Bretton Rd, Yonkers, Westchester, New York, erfasst bei US Census mit Frau und Kindern
Gedenken
Page of Testimony
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Volkszählung 1950 der Vereinigten Staaten
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de887021
https://www.statistik-des-holocaust.de/Gleiwitz4205-5.jpg
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7302); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998