Rudolf Anschel
*29.5.1894 in Bochum; ✡12.2.1942 in Buchenwald
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Richard Anschel *1.9.1866 in Bochum; ✡26.5.1900 in Bochum
Mutter Hedwig Felsenthal *22.7.1867 in Bochum;
2. Ehe der Mutter am 21.6.1906 mit
Stiefvater Theodor Sondheimer *2.12.1877 in Würzburg; Geschäftsführer; 1941 nach Minsk
Großvater Philipp Anschel *15.4.1824; Lehrer in Bochum; ✡23.6.1889 in Bochum
Großmutter Friederike Leffmann *24.8.1840; ✡2.11.1882 in Bochum
„Stief“-Großmutter Auguste Sonntag *11.3.1844; ✡20.8.1898
Urgroßeltern Jakob Anschel, Lehrer in Bünde; oo Sophie Sachs *1790, ✡11.4.1861
Tante
Hildegard Anschel *22.10.1882; oo Philipp Weinberg *28.2.1881 bd. 1941 nach Minsk
Paula Anschel *20.2.1885 in Bochum; (aus III. Ehe des Philipp Anschel mit Auguste Sonntag); 28.5.1943 in Sobibor; oo Michel Frijda
Geschwister unsicher
Beruf Elektrotechniker; Kaufmann
Adressen Bochum; Düsseldorf, Duisburger Straße 77; Lindenstraße 123, Beethovenstraße 77
Heirat Irma Meyer *27.6.1894 in Viersen; ✡22.6.1993 in Melbourne
Kinder –
Klaus Anschel *11.1.1921 in Düsseldorf; Australien; oo 1954 Gertrud Perger aus Wien
Lore Anschel *22.4.1923
Weiterer Lebensweg
1914 – 1918 Unteroffizier der Reichswehr, Eisernes Kreuz nach Verwundung
Preußische Verlustlisten vom 16.5.1918, Seite 23605
Heirat mit Irma Meyer nach Ende des 1. WK
Rudolf Anschel Eröffnung einer Druckerei in Köln-Mülheim
Ca 1932 Irma mit beiden Kinder nach der Scheidung in Viersen zu ihrer Mutter in Viersen
1935 Sohn Klaus letzter jüdischer Schüler am Gymnasium (Wilhelmstraße) bis zur Untertertia
Schwester Lore muss das „Lyzeum in Viersen verlassen
Nov 1938 Rudolf und Irma begleiten Sohn Klaus nach Bremen
Nov.1937- 27.3.1938 Sohn Klaus mit Onkel Erich auf dem Frachter „Neckar“ von Bremen nach Sydney
14.6.1938 verhaftet in Düsseldorf in der Aktion „Arbeitsscheu Reich“
21.6. 1938 – 2.9.1940 als ASR-Jude im KL Sachsenhausen
3.9.1940 -22.1.1941 im KL Dachau
22.1. 1941- 28.4.1941 im KL Neuengamme
29.4.- 5.7.1941 im KL Dachau;
14.6.1941 in Dachau im Strafblock
5.7.1941- 12.2.1942 im KL Buchenwald, Block 16, 21 und 22 „Judenblock“
15.8.1941 Arbeitskommando 41, Baukolonne Lagerstraße
10.11.1941 Stiefvater Witwer Theodor Sondheimer und Tante Hildegard Anschel verw. Sondheimer mit Ehemann Philipp Weinberg ab Düsseldorf nach Minsk
12.2.1942 Tod im KL Buchenwald
Weitere Familiendaten
9.2.1948 Suchanfrage von Sohn Klaus Anschel in Melbourne bei Mrs. Perger
Klaus Anschel nach London; Kunsthändler
Juli 1954 Sohn Klaus heiratet Gerti Perger
1961 Umzug der Familie Klaus und Gerti Anschel nach London
1963 Kauf eines Wohnhauses in London
1970 Eröffnung einer Kunstgalerie auf der King’s Road
Juli 1994 Tod von Gerti Perger -Anschel
30.10.2017 Tod von Klaus Anschel
Gedenken
18.4.1977 Page of Testimony für Rudolf Anschel von seinem Sohn Klaus in London
Grabsteine für Sophie, Philipp, Friederike, Auguste und Richard Anschel auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Preußische Verlustlisten vom 16.5.1918, Seite 23605
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de832101
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de871069
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de988079
www.virtuelle-gedenkstaette-viersen.de/anschel/
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5436454
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben: Juden in Bochum nach 1945; LIT Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997