Schmerler Max

Max Schmerler

*1.12.1916 in Bochum; ✡ 17.12.2005 in Israel

Staatsangehörigkeit polnisch

Vater Hermann Hersch Schmerler *20.11.1883 in Solotwina; ✡ in Polen vor dem 8.5.1945

Mutter Teme Landmann *10.11.1893 in Sniatyn

Geschwister

Edith Schmerler *20.10.1919

Gusti Schmerler *1.6.1922 in Bochum

Beruf

Adressen Bochum; Pocking, Tetenweiserstraße 19; Wattenscheid Kolpinghaus

Heirat 5.4.1946 in Pocking Hanka Granstmann *22.2.1918 in Dzialoszyce; ✡2009

Kinder

Hermann Schmerler *7.10.1947

Weiterer Lebensweg

28.10.1938 ausgewiesen in der ersten Polenaktion, deportiert nach Zbaszyn

3. 12.1938 Frau Rosel Naftalie Bochum, Querenburgerstraße 24 schreibt an Georg Feigmann

„Du wolltest wissen, welche Bochumer Familien von der Ausweisung nach Polen betroffen wurden: Es waren Brand, Baron, Flaumenhaft, Segall, Unger, Sporn, Ziegellaub, Schreiber, Zucker, Lauber, Wiener, Goldwerger, Insler, Lustmann, Schmerler, Jäckel, Rosenheck, [unleserlich], Herschberg, Plesser, Weißmann, Literat, Goldberger ich und noch einige alleinstehende Personen, die ich nicht beim Namen kenne. Ich will nun Schluß machen und würde mich freuen, bald wieder etwas von Dir zu hören. Lebe wohl und sei herzlichst gegrüßt in Freundschaft von Deiner Frau Rosel Naftalie“

1939 Max Schmerler nach Holland, interniert im Männer-Flüchtlingscamp in Hoek van Holland

17.5.1939 Eltern Hermann und Teme mit Edith und Gusty Schmerler in Bochum bei Minderheiten-Volkszählung

1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen

Oktober 1939 Lager Zbaszyn wird aufgelöst

10.5.1940 Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in die Niederlande

Mai 1940 Max zurück nach Deutschland (deportiert)

25.7.1940 in Dortmund festgenommen inhaftiert im Polizeigefängnis Steinwache Dortmund

28.8.1940 Verlegung aus Dortmund in das KL Sachsenhausen

1941 Karte des Vaters an Sohn Max in Sachsenhausen: „sind gesund und arbeiten auf einer Baustelle in Polen“

Oktober 1942 Verlegung der polnischen Häftlinge aus dem KL Sachsenhausen zur Eingliederung in die IG-Farben-Großbaustelle Auschwitz -Monowitz, deren Produktionsphase im Oktober eröffnet wurde; Häftlingsnummer 70208;

Verlegungen nach Sossnowitz, Lagische, Jawoszno, Groß Rosen

13.2.1945 Ankunft im KL Flossenbürg, Häftlingsnummer 48767

6.3.1945 Verlegung von Flossenbürg in das Arbeitslager Kirchham bei Tutting

Beruf: Medizinstudent, spricht Italienisch;
Vermutung, dass er ab 1935 zum Medizinstudium in Italien war

Befreiung durch die US-Army in Pocking Niederbayern

7.9.1946 Anmeldung von Max in der Jüdischen Gemeinde Bochum

13.10.1947 in Wattenscheid gemeldet

20.7.1949 mit einem Alija-Transport der Jewish Agency nach Israel

1956 Rückkehr nach Pocking in Niederbayern

17.12.2005 Tod in Israel

Gedenken

Grabstein auf dem Ma’Ale Hakhamisha Cemetery

Quellen

Hubert Schneider (Hrsg.) Das Tagebuch der Susi Schmerler, eines jüdischen Mädchens aus Bochum, LIT-Verlag, 2018

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de966605

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de966604

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de966607

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de966608

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.kortumgesellschaft.de/tl_files/kortumgesellschaft/content/download-ocr/erinnernzukunft/Mitteilungsblatt-EfdZ-2011-Nr-15.pdf

https://www.kortumgesellschaft.de/tl_files/kortumgesellschaft/content/download-ocr/erinnernzukunft/Mitteilungsblatt-EfdZ-2012-Nr-16.pdf

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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