Jakob Levy
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater David Levy *21.8.1860 in Carolinensiel; ✡?
Heirat der Eltern 7.3.1890 in Aurich
Mutter Engeline Elise Altgenug *13.6.1855 in Norden; ✡ 1.3.1909
Großvater Jacob Altgenug *1.12.1823 in Norden; ✡ 24.9.1893 in Aurich
Heirat der Großeltern 20.9.1854 in Norden
Großmutter Regina Rebecca Sternberg *28.2.1831 in Norden; ✡ 4.1.1918 in Braunschweig
Geschwister
Regina Levy *23.10.1890 in Bocholt; Mai 1942 in Kulmhof; oo Willy Faibusch; Kinder: Franz Josef Faibusch *2.4.1932 in Gummersbach, Elisabeth (Liesel) Faibusch *11.6.1934 in Köln – Mai 1942 in Kulmhof; Esther Faibusch *9.2.1936 in Köln
Helene Levy *1.10.1892 in Bocholt; oo Weinberg
Bernhard Levy, *12.6.1895 in Bocholt;
Großcousin Gustav Altgenug *12.12.1914 in Norden; ✡ in Auschwitz
Beruf –
Adressen Herten; Paderborn; Köln;
Heirat Jenny Salomon *2.11.1906 in Meiderich
Schwager Alfred Salomon *7.2.1901 Meiderich; Zuchthaus Lüttringhausen; ✡21.2.1943 Auschwitz
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1895 Familie David Levy aus Bocholt nach Herten

1895 Eröffnung Kaufhaus Levy Kaiserstraße 47, eines der ersten jüdischen Geschäfte in Herten
2. 5.1900 Umzug der Familie Levy nach Herne
Frühjahr 1906 ist Familie Levy bereits in Wattenscheid;
Aufgrund der Sterbeurkunde und der An- und Abmeldedaten der Brüder Jakob und Bernhard ist folgendes Szenario naheliegend:
Frühjahr 1906 die Mutter Engelina wird wegen einer psychischen Erkrankung in die neue eingerichtete Provinzial (Nerven-) Heilanstalt Suttrop bei Warstein eingewiesen
15./18.4.1906 Jakob mit Bruder Bernhard ins Jüdische Waisenheim Paderborn


Großmutter Regina Altgenug-Sternberg vermutlich wegen Erkrankung ihrer ältesten Tochter Engelina aus Aurich mit 75 nach Wattenscheid um im Haushalt der Familie Levy auszuhelfen
16.10.1906 Jakob Lewy nach Eintreffen der Großmutter zurück nach Wattenscheid

1.3.1909 Tod der Mutter Elise Levy in der Provinzialheilanstalt Suttrop bei Warstein; vermutlich war sie zuvor seit längerem (seit 1900?) psychisch krank

1.6.1909 Erneute Aufnahme von Jacob Levy im Jüdischen Waisenheim Paderborn als jüngstem Kind nach dem Tod der Mutter in der Provinzialheilanstalt Suttrop, Warstein
5.7.1909 Bruder Bernhard mit Erreichen des 15. Lebensjahres regulär aus dem Heim entlassen, nach Schöppingen (Lehrstelle?)
3.4.1911 Jakob mit dem 15. Lebensjahr entlassen aus dem Waisenheim nach Herten (Lehrstelle?)

1920 ist die Familie „Eltern“ noch in Wattenscheid gemeldet
28.10.1938 Willy Faibusch vermutlich in der Polenaktion nach Zbaszyn abgeschoben
17.5.1939 Helene Levy-Weinberg alleinstehend in Kassel, Jägerstraße 7 bei Minderheiten-Volkszählung
Umzug der Familie nach Köln

30.10.1941 Schwester Regina Faibusch mit ihren drei Kindern von Köln ins Ghetto Lodz
3.5.1942 Schwester Regina Faibusch vom Ghetto Lodz ins Vernichtungslager Kulmhof
Gedenken
15.3.1899 Pages of Testimony für Regina Faibusch und ihre drei Kinder von Alex Salm
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1576289
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de863406
Hans-Heinrich Holland, Materialien zur Geschichte der jüdischen Einwohner Hertens, Herten 1998
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
Margit Naarmann, „Von Ihren Leuten wohnt hier keiner mehr“ – jüdische Familien in Paderborn in der Zeit des Nationalsozialismus, Köln, 1999