Kariel Helmut

Helmut Kariel

*9.9.1922 in Marienwerder; ✡ April 1945

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Alfred Kariel *14.5.1888 in Buschdorf; ✡5.3.1943 in Auschwitz

Mutter Erna Jakobsthal *16.12.1898 in Königsberg; ✡ 1

Geschwister

Beruf Schlosser

Adressen Marienwerder; Berlin, Rosenthaler Straße 26; Ahrensdorf; Friedersdorf

Heirat Johanna Ingeborg  Rubens *15.9.1921 in Herzogenrath; ✡1944 in Auschwitz

Kinder

Weiterer Lebensweg

1929-1935 sechs Jahre Volksschule

Zur Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf, Pfadfinderbund Makkabi HaZair

17.5.1939 Helmut in Ahrensdorf bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Eltern in Berlin Mitte bei Minderheiten-Volkszählung

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

Juli -September 1941 Auflösung des Hachscharalagers Ahrensdorf; Verlegung in das Lehrgut Neuendorf im Sande;

Wechsel in das Hachscharalager Gut Skaby in Friedersdorf

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

27.2.1943 Verhaftung in der Fabrikaktion in Gut Skaby; Deportation nach Berlin

1.3.1943 Helmut  mit Ingeborg Rubens auf dem 31. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

2.3.1944 Helmuth Kariel wird in Auschwitz als „arbeitsfähig“ selektioniert; Häftlingsnummer104791; zu Ingeborg Rubens liegen keine Daten vor.

Nach Registrierung in Auschwitz Verlegung der Männer der Skaby-Gruppe ins Außenlager Jawischowitz des KL Auschwitz, ehemals Bergwerk Andreasschächte (bestand vom 15.8.1942 bis 19.1.1945.

2..3.1943 Vater auf dem 32. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

3.3.1943 Mutter auf dem 33. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

Häftlingsnummer 104791

Evakuierung der Auschwitzlager – Todesmärsche

15.1.1945 die Häftlinge in Auschwitz hören den russischen Kanonendonner 30 km aus dem Osten

18.1.1945 Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca 60 000 Häftlinge;

18.1.1945 Beginn des Todesmarsches mit 10 000 Männern von Auschwitz- Monowitz nach Gleiwitz

Auschwitz-Überlebende berichten von der Brutalität der SS-Leute während des Todesmarsches:

Asher Aud:

„Wenn wir sind gegangen Totenmarsch, da sind keine Menschen gegangen, da sind nur Skelette gegangen.“

Sigmund Kalinski:

„Wer nicht konnte oder wer zur Seite war, wurde erschossen, bei ungefähr 15 bis 20 Grad minus in unseren Kleidern.“

Isidor Philipp berichtet:

„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“

19. – 23.1.1945 Ankunft in den Eisenbahnknotenpunkten Gleiwitz und Loslau. Von Gleiwitz oder Loslau in Güterwaggons zu westlich gelegen Konzentrationslager wie Buchenwald, Ravensbrück

Isidor Philipp berichtet:

„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“

Nach Schätzungen starben bei diesen Räumungstransporten von Auschwitz insgesamt zwischen 9.000 und 15.000 Häftlinge.

22.1.1945 Ankunft und Registrierung im KL Buchenwald

6.2.1945 Verlegung in das BRABAG Hydrierwerk „Kommando Wille“

Vermutlich im April 1945 bei den Todesmärschen umgekommen

Gedenken

13.7.1978 Page of Testimony von Schulbrieffreundin Rita Williams

19.6.1996 Pages of Testimony für Helmut Kariel und seine Eltern von Cousin Kurt Lewinski

14.4.2000 Page of Testimony von Ahrensdorf-Chawera Hanni Baumgarten

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1086733

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1086728

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1086717

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1145794

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130831997

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212441

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen

Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V

Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004

http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html

Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015

Urs Faes, Ein Sommer in Brandenburg, Suhrkamp 2015

https://objekte.jmberlin.de/person/jmb-pers-12574/Herbert+Sonnenfeld?se=Suche&qps=q%3DSonnenfeld

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert