Ismar Martin Lange

*4.1.1918 in Golub; ✡?
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater David Lange *13.1.1886 in Gartz/Oder; ✡unbekannt

Mutter Grete Munter *16.1.1881 in Golub; ✡unbekannt
Geschwister
Gerda Lange *10.2.1912 in Golub; ✡10.10.1942 in Auschwitz; oo Leo Eule
Erna Lange *3.2.1913 in Golub; ✡unbekannt
Beruf Landwirtschaftlicher Arbeiter
Adressen Golub; Berlin; Ahrensdorf; Freienstein
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
1936/37 Martin zur Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf, Pfadfinderbund Makkabi HaZair
Hachschara auf Gut/Kibbuz Freienstein
Besitzer des Gutes war der Berliner Bankier Dr. Günther Jaffe, der nach dem Konkurs der Privatbank Jaffe mit seiner Familie von Berlin nach Freienstein zog.
10.7.1937 Eröffnung des Hachscharabetriebs in Freienstein in Trägerschaft des zionistischen Pfadfinderbundes Makkabi Hazair
Wechsel von Martin Lange von Ahrensdorf nach Freienstein

10.7.1938 Feier des einjährigen Bestehens

10.11.1938 der Hof wir im Novemberpogrom überfallen, ein kleinerer Brand kann rasch gelöscht werden; Jaffe als Lagerleiter und 20 Männer über 17 Jahren werden verhaftet und in das KL Sachsenhausen verbracht. Jaffe wird am 12.12.1938 entlassen, der Hof wird arisiert. Jaffe flieht am 15.3.1939 mit seiner Familie nach Caracas, Venezuela, zu seinem Bruder dem renommierten Pathologen Prof. Rudolph Jaffe.
10.11.1938 Verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen;
17.5.1939 Martin in Berlin Charlottenburg bei Minderheiten-Volkszählung
17.5.1939 Eltern in Berlin Charlottenburg bei Minderheiten-Volkszählung
1939 Die Eltern und die Schwestern emigrieren nach Paris, Rue de Lille
Ausnahmezustand in Dänemark 1943
Sommer 1939 Martin zur Hachschara emigriert nach Dänemark zur Hachschara auf einzelnen Bauernhöfen
5.11.1940 in Køng, Båg, Odense als Landarbeiter bei Bauer Lars Johannsen bei dänischem Census
9.4.1940 Einmarsch der Deutschen in Dänemark; Dänemark bleibt in Teilen autonom bis zum Oktober 1943
29.8.1943 Die deutschen Besatzer verkünden den „Ausnahmezustand“ wegen zunehmender Widerstandaktionen
17.9.1943 Adolf Hitler befiehlt die Endlösung in Dänemark
September 1943 Anordnung von Werner Best, SS-Obergruppenführer und Generalbevollmächtigter für Dänemark
„Die Festnahme der zu evakuierenden Juden erfolgt in der Nacht vom 1. zum 2.10.43. Der Abtransport wird von Seeland zu Schiff (ab Kopenhagen), von Fünen und Jütland mit der Bahn Sonderzug durchgeführt“.
28.9.1943 der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz verrät die geplante Deportation bei einem Treffen mit dänischen Sozialdemokraten.
Oktober 1943 7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenflucht über den Øresund (Ostsee) nach Schweden retten.

13.10.1943 Martin Lange von Grønsund / Møn in Dänemark, ab Kopenhagen auf der SS CARLA nach Trelleborg in Schweden

12.2.1987 Geburtstagsgratulation an die Freienstein Chaluzim Martin Lange und Leo Futermann in der „Australian Jewish Times“, Sydney
Gedenken
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Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://safe-haven.dk/fileadmin/user_upload/Uppgift_Lange__Martin.jpg
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V
Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004
http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Urs Faes, Ein Sommer in Brandenburg, Suhrkamp 2015https://objekte.jmberlin.de/person/jmb-pers-12574/Herbert+Sonnenfeld?se=Suche&qps=q%3DSonnenfeld