Okun Sonja

Rosalie Sonja Okun geb. Oscheroff, geschiedene Troflowitz

Foto Yad Vashem

*26.1.1899 in Minsk; ✡ 1944 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit polnisch

Religion jüdisch

Vater Meer Oscheroff Okun *12. 6. 1867 in Minsk; ✡?

Mutter Fanny Mogilensky *20.1.1871 in Stoltsy, Minsk; ✡ ?

Geschwister

Diana Oscheroff * vor 1899 in Minsk; ✡in England

Arsene Seni Oscheroff * 1901 in Minsk; ✡1; oo Detta Nadel (1902-1990)

Beruf Schauspielerin; Hechaluz-Funktionärin

Adressen Minsk; Berlin, Charlottenburg und Wilmersdorf

Heirat 22.1.1923 in Berlin mit Simon Troplowitz (1901-1960); Scheidung 15.10.1923 in Altona

Kinder

Weiterer Lebensweg

Nach 1901 Flucht der Familie vor Judenpogromen in Minsk nach Moskau

1905 nach erneuten Pogromen Auswanderung der Familie über Berlin nach Hamburg

Anfang 1920 er Jahre Begin der Liaison mit dem Theaterregisseur Erich Engel („Vierteljude“)

1933 Bruder Arsene flieht mit Frau Detta nach Frankreich und 1940 in die USA

30.1.1933 Gründung des „Hilfskomitees für die Jüdische Jugend“ durch Recha Freier

Mai 1933 Zusammenschluß zur Kinder- Jugend Alija e.V, Büro in Berlin, Meineckestraße 10, 4. Stock

Ab 1935 aktive Arbeit als Bürokraft für die Jüdische Jugendhilfe mit Recha Freier, Lotte Kaiser und Gisela Warburg; selbst keine Mitgliedschaften in zionistischen Vereinigungen

28.8.1936 zur Behandlung einer Kehlkopftuberkulose in die Schweiz

Anfang 1938 nach Abschluß der Behandlung Rückkehr nach Berlin

17.5.1939 Sonja in Berlin Charlottenburg bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Eltern in Hamburg Rotherbaum, Grindel bei Minderheiten-Volkszählung  

1939 Emigration der Eltern nach New York

26.1.1940 Feier ihres 41. Geburtstags in Schniebinchen

1.5.1940 Hilde Roters, langjährige Vermieterin in Berlin Westend, Meiningenallee 7 flüchtet über Schweden in die USA; wechselnde Wohnungen, zuletzt Judenhaus Uhlandstraße 62

1940 in der Hechaluz-Zentrale in Berlin ist Sonja Okun für die Jugend-Alija zuständig unter dem Leiter Alfred Selbiger; neben Kurt Silberpfennig für den Bachad und Ludwig Kuttner für die Jüdische Jugendhilfe

Frühjahr 1941 Schließung alle jüdischen Einrichtungen und Verbände mit Ausnahme der zum Zwangsverband gewordenen RVJD (Reichsvereinigung).

21.5.1941 Schließung der Büros des Hechaluz, Jugend-Alija, Palästinaamt und Bachad von der Meinekestraße 10 in die Kantstraße 158

Anfang August 1941 Letzte Tagung der Jugend-Alija-Leitung in Berlin, Kantstraße 158; (v.l.n.r.) Lotte Kaiser, Artur Posnanski , Hans-Wolfgang Cohn, Sonja Okun, Alfred Selbiger, Ludwig Kuttner, Kurt Silberpfennig, Jitzchak Schwersenz, Herbert Growald; © Bildmaterial: Jitzchak Schwersenz, Yoav Gad

Enge Zusammenarbeit mit dem RVJD-Vorsitzenden Paul Eppstein. So begleitet sie ihn z.B. regelmäßig zu dessen wöchentlichen Einbestellungen zu Adolf Eichmann im Reichssicherheitshauptamt.

Nach Auflösung der Hechaluz Zentrale als Schreibkraft des Arztes Dr. Benno Klein

Dezember 1942 Ermordung von Alfred Selbiger; Sonja übernimmt in Berlin mit Lotte Kaiser die Leitungs- und Koordinierungsrolle der verbleibenden Gruppen bis zu ihrer eigenen Deportation

26.1.1943 auf dem 82. Alterstransport I/86 von Berlin nach Theresienstadt mit Dr. Paul Eppstein, Hedwig Eppstein, aber nicht Leo Baeck (Transport I/87)

Dezember 1943 aus Lazarett in Theresienstadt entlassen

Teilt ihr Zimmer mit Trude Gutmann später Simonsohn

27.9.1944 Paul Eppstein Judenältester von Theresienstadt verhaftet, erschossen

Hedwig Eppstein meldet sich nach der Ermordung des Ehemannes in Theresienstadt freiwillig zu Transport Ev  nach Auschwitz

28. 10. 1944 Sonja Okun mit Trude Gutmann später Simonsohn und Hedwig Eppstein auf Transport Ev, Nr. 1785 von Theresienstadt nach Auschwitz

Gedenken

22.10.1955 Page of Testimony für Sonja Okun von Ora Borinski

15.10.2013 Stolperstein für Sonja Okun in Berlin Westend, Meiningenallee 7

Biografie von Carmen Köper, Das kurze Leben der Sonja Okun

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Carmen Renate Köper, Das kurze Leben der Sonja Okun, Brandes & Aspel, 2007

Michael Wermke, Ein letztes Treffen im August 1941; 2020, Waxmann-Verlag

https://eine-ausnahme.de/sonja-oahre

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/26829-rosalie-sonja-okun/

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212118

https://www.stolpersteine-berlin.de/de/meiningenallee/7/rosalie-sonja-okun

Ari Lipinski, Sonja Okun, Biografie, Artikel in Jewiki; Link: www.jewiki.net/wiki/Sonja_Okun

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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