Emil Benjamin Olonetzki
*7.4.1917 in Stuttgart; ✡ unbekannt, Überlebender
Staatsangehörigkeit russisch;staatenlos
Religion jüdisch
Vater Moritz Olonetzki *15.5.1881 in Odessa; ✡in Izbica
Mutter Malka Ziegelmann; ✡ vermutlich vor 1939
Geschwister
Efraim Fritz Olonetzki *26.7.1910; ✡ ca 1986 in den USA
Paula Olonetzki; oo Kogan
Beruf Grafiker
Adressen Stuttgart, Klopstockstraße 42; Bielefeld, Koblenzer Straße 4, Schlosshofstraße 73 a
Heirat 11.3.1941 in Bielefeld mit Gana (?) Kesting *6.6.1920

Schwager Michael Kesting *23.11.1921 in Alitten, Olita, Litauen; ✡ in Izbica
Kind unbekannt
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 mit Vater Moritz in Stuttgart bei Minderheiten-Volkszählung
Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a
1939 Nachdem zahlreiche, in Bielefeld lebende Jüdinnen und Juden in „Judenhäusern“ zwangseingewiesen wurden, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a und Paderborn, Grüner Weg 86;
Anfang September entstand zunächst ein Wohn- und Arbeitslager in der Koblenzer Straße 4 (heute: Artur-Ladebeck Straße 6)
März 1940 erfolgte wegen der räumliche Enge der Wechsel in das Lager in der Schloßhofstraße 73a. Dort bestand auch eine Unterkunft für alte und kranke Jüdinnen und Juden („Siechenheim“) als Einrichtung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.

23.3.1940 aus der der Koblenzer Straße 4 in das Lager in der Schloßhofstraße 73a
1940 erfolgte ein Austausch männlicher Bewohner mit dem Umschulungslager Paderborn; die zionistischen Chawerim wechselten nach Paderborn und umgekehrt.
16.5.1940 Passausstellung in Bielefeld
3.3.1941 abgemeldet nach Stuttgart Klopstockstraße 42
11.3.1941 Heirat in Bielefeld mit Gana Kesting
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung „Jüdisches Arbeitseinsatzlager Bielefeld“
26.4.1942 Deportation des Vaters von Stuttgart ins Ghetto Izbica
23.9.1943 Ankunft in der Schweiz
Gedenken
30.4.1957 Page of Testimony für den Vater Moshe von dessen Tochter Paula KOgan
Quellen
Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)
Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302_1.jpg
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998