Bendix Julius

Julius Bendix

*15.6.1903 in Billerbeck; ✡ 28.11.1940 tödlicher LKW-Unfall

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Benno Bendix *3.10.1866 in Billerbeck, Lohgerber; ✡29.1.1930 in Billerbeck

Mutter Sophie Pins *24.5.1866 in Nottuln; ✡ 19.5.1938 in Billerbeck

Geschwister

Susanne Stein adoptierte Bendix *8.1.1891in Herbern;

Adressen Billerbeck, Daruper Straße 16

Heirat 1932 Erna Rina Landau *30.4.1901 in Mülheim

Die Familien Bendix, Pins und Landau sind mehrfach durch Heiraten verwandt

Kinder

Inge Bendix *5.10.1933 in Billerbeck

Weiterer Lebensweg

Julius Bendix Mitglied einer örtlichen Theatergruppe

Julius Bendix, Verwalter für den jüdischen Friedhof in Billerbeck; der von 1933 bis 1935 im Auftrag der SG mit der Pflege beauftragte Gärtner, Führer der Billerbecker Reiter-SA, wurde deshalb seines Postens enthoben.

17.5.1939 mit Ehefrau und Tochter in Billerbeck bei der Minderheiten-Volkszählung

1939/40 das Haus der Familie Bendix wird zum Judenhaus für Billerbeck

Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a

1939 Nach­dem zahl­rei­che, in Bie­le­feld le­ben­de Jü­din­nen und Ju­den in „Ju­den­häu­sern“ zwangs­ein­ge­wie­sen wur­den, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Ko­blen­zer Stra­ße 4 und Paderborn, Grüner Weg 86;

Anfang September ent­stan­d für zu­nächst 36 Praktikanten ein Wohn- und Ar­beits­la­ger in der Ko­blen­zer Stra­ße 4 (heu­te: Ar­tur-La­de­beck Stra­ße 6). Das Haus beherbergte zuvor die Praxis des nach Holland geflüchteten Orthopäden Dr. med. Bernhard Mosberg.

23.3.1940 wegen der räumliche Enge Wechsel von 57 Bewohnern in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a, einem ehemaligen Gutshof.

Dort bestand auch eine Un­ter­kunft für alte und kran­ke Jü­din­nen und Ju­den („Sie­chen­heim“) als Ein­rich­tung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.

26.6.1940 Julius Bendix mit Ehefrau aus Billerbeck nach Bielefeld; Tochter Inge vermutlich bei Schwager Leo und Meta Landau in Bielefeld

28.11.1940 tödlicher Unfall „vom LKW gefallen“

31.12.1940 Witwe Erna nach Dortmund in das Judenhaus Herbert-Norkus-Straße 6

Der Riga Transport

November 1941 erste Gestapo Liste für Dortmund; der für Dezember geplante Transport verschiebt sich aber mangels Kapazitäten der Reichsbahn wegen Fronturlaubszügen zu Weihnachten 1941

Dezember 1941 erneute Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“

24.-27.1.1942 Sammellager Saal der Gaststätte „Zur Börse“ in der Steinstraße (beim Viehmarkt)

27.1.-1.2.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto

Witwe Erna Bendix vermutlich mit der Tochter bei Auflösung des Ghetto Riga ermordet

Gedenken

3. 10.2004 Gedenkstein für die jüdischen Familien Billerbecks in der Kurzen Straße

„Wer wird sich meiner erinnern, wenn ich gehe, Rose Ausländer, 250 Jahre lebten Juden in Billerbeck Sie wurden geächtet, vertrieben und ermordet. Es blieben nur ihre Häuser.“

7.4.2005 Pages of Testimony in Yad Vashem für Erna und Inge Bendix von Dagmar Drovs

27.1.1922 Stolpersteine für Julius, Erna und Inge Bendix in Billerbeck, An der Kolvenburg 6

Quellen

Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de839401

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de839396

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de839386

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127-Dortmund1.jpg

https://www.lwl.org/hiko-download/OA_MS/Billerbeck_(Grevelh%C3%B6rster)_190-195.pdf

Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302_1.jpg

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998

www.80jahrepogrom.jgpb.de/erwin-angress/

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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