Auerbach Leo

Leo Auerbach

*unbekannt; ✡  ?

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater unbekannt

Mutter unbekannt

Geschwister unbekannt

Beruf Hausmeister, Verwalter

Adressen Langerfeld; Gelsenkirchen; Alt-Schermbeck; Santiago de Chile

Heirat Rosa geb. Auerbach aus Wuppertal

Kinder

Ruth Auerbach *15.4.1934 in Gelsenkirchen

Hans Auerbach *9.1.1936 in Alt-Schermbeck

Enkel

Jacobo Andres Auerbach *3.11.1960

Lucy Auerbach *20.8.1969

Urenkel Joyce Auerbach *10.10.1987

Haus Berta am Freudenberg bei Alt-Schermbeck

Auf Betreiben von Leo Gompertz, Vorsitzender der RjF-Ortsgruppe Gelsenkirchen entstand 1934 auf dem Heide und Waldgelände des Julius Goldschmidt ein Jugend-und Ferienheim, Haus Berta, benannt nach der Mutter des Julius Goldschmidt. Die feierliche Eröffnung fand am 24.8.1934 im Beisein von reichsweiter RjF- und Rabbinats-Prominenz statt. Heimleiter wurde Dr. jur. Willi Stern, 1933 von den Nazis außer Dienst gestellter Amtsgerichtsrat aus Recklinghausen. Madrich für das erste Landsommerhalbjahr 1935 war Heinz Kahn (HaKa)aus Eschwege.

Die geistliche Betreuung übernahm der zuständige Bezirksrabbiner Dr. Selig Auerbach aus Recklinghausen.

Mitarbeiter und ihr Chef; Rosa und Leo Auerbach vermutlich 3. und 4. v.l.

Das Ehepaar Leo und Rosa Auerbach war für die Hauswirtschaft zuständig, Ruth Stamm für den Jugendsport und die Gymnastik. Die vom Hamburger Oberrabbiner Dr. Carlebach empfohlene Edith Möller aus Hamburg-Altona führte die streng koschere Küche.

Vom 10.5.-31.10.1935 fand das bereits an einer Hachschara ausgerichteten erste Landhalbjahr statt; Madrich war Heinz Kahn (HaKa) aus Eschwege.

Als vermutlich bewusste Provokation wurde Haus Berta 1937 während eines wie immer besonders festlich begangenen Freitagabend-Gottesdienst zum jüdischen Schabbat von der Gestapo geschlossen.

Aus dem Lagebericht von 1937 der Staatspolizeidienststelle für den Regierungsbezirk Münster:

„Die polizeiliche Schließung des jüdischen Ferienhauses (…) hat nach dem vorliegenden Bericht des Landrats in Recklinghausen in der Bevölkerung lebhafte Befriedigung ausgelöst.“

Weiterer Lebensweg

1934 als Verwalterehepaar, mit der Ehefrau für die Hauswirtschaft zuständig, in das Ferienheim/ Umschichtungslager „Haus Berta“ am Freudenberg bei Alt-Schermbeck in Trägerschaft des Reichsbund jüdischer Frontsoldaten RjF

10.5.-31.10.1935 Erstes Landhalbjahr in „Haus Berta“

9.6.1936 Sohn Hans in Alt-Schermbeck geboren

1937 Zwangsauflösung des „Haus Berta“

Emigration mit der Ehefrau und den Kindern nach Santiago de Chile

8.9.1954 Einreise von Tochter Ruth aus Santiago de Chile nach Brasilien

3.7.1956 und 7.5.1957 erneute Einreise von Tochter Ruth nach Brasilien

9.6.1958 Sohn Hans, verheiratet, aus Santiago nach Dos Santos Brasilien

1964 schreibt Leo Auerbach aus Santiago de Chile einen ausführlichen Bericht an Leo Gompertz für dessen letztlich nicht umgesetztes Buchprojekt beim Leo-Baeck-Institute

Leo und Rosa Auerbach sind nicht mit dem Rabbi Dr. Selig Auerbach verwandt; Leo Gompert schreibt in einem Brief an Leo Auerbach:

Die Familie von Sohn Hans Auerbach ist ab 1987 in Miami wohnhaft

Gedenken

Quellen

https://archive.org/details/leogompertzcolle01gomp/page/n59/mode/1up?view=theater

http://www.holstina.de/history/hausberta.html

https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345341#id20

http://www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de/2012/05/28/haus-bertha-am-freudenberg-ein-lichtblick-und-kurzer-hoffnungsstrahl-fur-bedrangte-judische-kinder-aus-dem-reich-den-willen-zum-uberleben-gestarkt/

https://www.schermbeck-grenzenlos.de/index.php/aktuelles/2-uncategorised/17069-auf-den-spuren-der-geschichte-von-haus-berta

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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