Frieda Blaut geb. Adler
*19.5.1893 in Hohnhorst, Rinteln; ✡ in Riga
Staatsangehörigkeit deutsch, polnisch, staatenlos
Vater unbekannt Blaut
Mutter unbekannt
Geschwister unbekannt
Beruf –
Adressen Hohnhorst, Rinteln; Geisa; Hannover
Heirat Arnold Blaut *9.1.1890 in Geisa; ✡Sept 1960
Kinder
Kurt Blaut *25.3.1920 in Geisa; ✡19.8.2006 USA; oo Esther Langsam
Ilse Blaut *16.3.1921 in Geisa; ✡ 17.3.2002 USA; oo Salo Erlbach
Weiterer Lebensweg
Sohn Kurt nach Palästina; Ehemann Arnold und Tochter Ilse nach London
17.5.1939 in Hannover bei Minderheiten-Volkszählung (alleinstehend)
3./4.9.1941 „Aktion Lauterbacher“, Zwangsumzug ins Juden-Ghettohaus Ohestraße 8
November 1941 Deportationsbescheid der Gestapo
15.12.1941 morgens Verbringung per Lastwagen aus den Judenghettohäusern über seit Anfang November 1941 von der Gestapo zur Sammelstelle umfirmierte Israelitische Gartenbauschule zum Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden
Bahnfahrt in Personenwagen mit angehängten Gepäckwagen der Deutschen Reichsbahn in das Ghetto Riga vom Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden nach Riga Skirotawa
18.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind

10.8.1942 Frieda Blaut auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga;
Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga
geht mit der gesamten Näherei aus dem „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee von der AEG, bestehend bereits ab dem 1. August 1943, ab dem 1. Juni 1944 dann auch in der dortigen Anodenwerkstatt zur Aufbereitung von Batterien. Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli 1944 Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen vor Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.
Tod in Riga
Die Wege ihrer Familie
Sohn Kurt nach Palästina; Ehemann Arnold und Tochter Ilse nach London
17.-26.5.1946 Ehemann Arnold und Tochter Ilse auf der SS GRIPSHOLM von Liverpool nach New York
18.11.-1.12.1947 Sohn Kurt aus Haifa nach New York auf der USS MARINE CARP
25.5.1951 Einbürgerung des Ehemannes in New York
Gedenken –
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de843688
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7110); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7110); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017