Anna Beeth geb. Fröhlich
*6.3.1880 in Pilsen; ✡ in Riga
Staatsangehörigkeit Österreich; deutsch, staatenlos
Vater Ignaz Fröhlich *1847 in Rabi, Tschechien;
Mutter Sophie Bleier
Geschwister unbekannt
Beruf –
Adressen Pilsen; Wien, Josefstädtergasse 16 (1906), Maria Theresienstraße 30 (1934), Gonzagagassse 14/22 (1942)
Heirat 1.8.1906 Gustav Beeth *4.3.1877 in Lemberg; ✡27.10.1934 in Wien
Kinder
Weiterer Lebensweg
1.8.1906 Heirat in Wien Leopoldstadt mit Gustav Beeth, Bankbeamter;
27.10.1934 Tod des Ehemanns in Wien, Innere Stadt Maria Theresienstraße 30
Umzug in die 1.Gonzagagassse 14/22
Vier Transporte aus Wien nach Riga Skirotawa
Von den Sammellagern Verbringung in offenen Lastwagen bei Tag über den Schwedenplatz, die Ringstraße und die Ungargasse zum Aspang-Bahnhof im 3. Bezirk
3.-6.12.1941 Transport 13 1000 Wiener Juden nach Riga Jungfernhof; 18 Überlebende
11.-15.1.1942 Transport 14 1002 Juden aus Wien, 300 ins Ghetto Riga, 700 zum Jungfernhof; 31 Überlebende
26.-31.1.1942 Transport 15 mit 1201 Juden aus Wien ins Ghetto Riga; 33 Überlebende
6.-10.2.1942 Transport 16 mit 1004 Juden aus Wien ins Ghetto Riga; 36 Überlebende
Januar 1942 Deportationsbefehl der Gestapo

26.1.1942 Anna Beth auf dem Transport 15 deportiert aus Wien nach Riga
31.1.1942 Ankunft Skirotawa; Fußmarsch ins Ghetto Riga
Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind

10.8.1942 Anna Beeth Nr. 1 auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga;
Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga
Geht vermutlich mit der gesamten Näherei aus dem „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee von der AEG, bestehend bereits ab dem 1. August 1943, ab dem 1. Juni 1944 dann auch in der dortigen Anodenwerkstatt zur Aufbereitung von Batterien. Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli 1944 Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen vor Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.
Tod in Riga
Gedenken –
Quellen
https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130501263
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017