Liffmann Edith

Edith Liffmann geb. Laschat/Lachat

*10.9.1915 in Essen; ✡ 1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater unbekannt Lachat; ✡ ?

Mutter unbekannt; ✡ ?

Geschwister unbekannt

Beruf Landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Essen; Spreenhagen; Bielefeld; Essen, Hindenburgstraße 22 (Judenhaus)

Heirat Willi Liffmann *10.9.1912 in München-Gladbach; April 1945 in Bergen-Belsen

Kinder keine

Weiterer Lebensweg

6.3.1937 Umzug von Willi Liffmann nach Kassel, Große Rosenstr. 18

10.11.1938 Willi Liffmann verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Buchenwald; Häftlingsnummer 21834

Dezember 1938 Entlassung aus dem KL Buchenwald mit der Auflage, Deutschland zu verlassen

30.1.1939 Willi Liffmann nach Mönchengladbach, dann ins Gut Winkel

1939 Edith Laschat für 4 Monate zur Hachschara ins Lehrgut Schocken/Gut Winkel bei Spreenhagen

17.5.1939 Schwester Ilse in Berlin Charlottenburg bei Minderheitenzählung

17.5.1939 Edith Laschat und Willi Liffmann (unverheiratet) in Spreenhagen bei Minderheitenzählung

1939 Willi und Edith von Spreenhagen nach Bielefeld ins Umschulungslager Koblenzer Straße 4a

1939/40 Umzug von Edith und Willi Liffmann nach Essen, Hindenburgstraße 22 dort war das jüdische Gemeindezentrum nach dem Novemberpogrom untergebracht, dann Judenhaus

27.10.1941 Schwiegervater Moritz und die Geschwister Berta, Erwin und Helmut Liffmann ins Ghetto Lodz; Berta und Helmut wurden weiter nach Auschwitz deportiert, wo beide ermordet wurden.

27.2.1943 im Rahmen der reichsweiten Fabrikaktion Deportation von Edith Liffmann mit 25 weiteren Bewohnern des Judenhauses Hindenburgstraße 22 deportiert aus Essen nach Düsseldorf

1.3.1943 auf dem Transport Stuttgart – Trier – Düsseldorf – Dortmund nach Auschwitz

1943 Wilhelm Liffmann nach Bergen-Belsen(?); diese Angabe aus dem Bundesgedenkbuch kann so nicht stimmen; das KL Bergen-Belsen wurde erst im April 1943 durch die SS von der Wehrmacht übernommen und als Lager für „Austauschjuden geführt; einen Transport aus Bergen-Belsen nach Auschwitz hat es im Frühjahr 1943 nicht gegeben.

März 1943 Wilhelm Liffmann muss bereits im März nach Auschwitz gekommen sein ; er bekommt Auschwitz-Häftlingsnummer 111015 in den linken Unterarm tätowiert; als im März 1943 die norwegischen Juden, unter ihnen Julius Paltiel (105362), und die letzten Berliner Juden nach Auschwitz deportiert wurden, unter ihnen Norbert Wollheim am 12.3.1943 (Nr.107984), lagen die Nummern schon zwischen 104530 und 112107. Die mit dem 37. Osttransport am 19.4.1943 nach Auschwitz deportierten „Neuendorfer“ Chaluzim hatten bereits Nummer größer als 116 000. Einen Transport aus Bergen-Belsen nach Auschwitz hat es im Frühjahr 1943 nicht gegeben.

Es ist davon auszugehen, dass Willi Liffmann zur Arbeit in Auschwitz-Monowitz oder einem Außenlager eingeteilt wurde.

18.1.1945 Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca 60 000 Häftlinge; aus dem KL Monowitz ca. 10000 Häftlinge auf dem Todesmarsch über 42 km von Monowitz nach Nikolai

Isidor Philipp berichtet:

„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“

Übernachtung in einer Ziegelei in Nikolai. weitere 25 km bis nach Gleiwitz

20.1.1945 Vor allem technisches und Personal aus dem Krankenbau von Gleiwitz aus in Güterwaggons nach Buchenwald

22.1.1945 Ankunft Willi Liffmann von Auschwitz/Gleiwitz in Buchenwald

24.1.1945 Weiterverlegung ins Kommando S III, Ohrdruf; Stollenausbau im Jonastal für ein neues „Führerhauptquartier“ (Nord- und Südlager sowie zwei Sublagern in Espenfeld und Crawinkel)

Bis Februar 1945 stieg die Belegung auf bis zu 12.459 Häftlinge, überwiegend Juden. Sie waren in Holzbaracken, Zelten, Munitionsbunkern und Stollen untergebracht. Mindestens 2.795 von ihnen kamen ums Leben. Anfang April 1945 trieb die SS die Häftlinge auf Todesmärsche.

April 1945 Tod im KL Bergen-Belsen

Gedenken

31.10. Pages of Testimony für Edith und Willi Liffmann von Gut Winkel-Chawera Gertrud Maier Weinflasz

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430301-2.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5284360

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11199148

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129826268

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de908759

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de915526

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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