Herbert Bergmann
*6.10.1918 in Breslau; ✡ 12.10.1941 in Zasavica
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Moritz Moshe Bergmann *24.2.1876 in Kröben, Posen; ✡ nach 1939
Heirat der Eltern 1913
Mutter Elfriede Frieda Born *28.10.1892 in Gottesberg; ✡ 1952 England
Geschwister
Erna Bergmann *18.4.1914 in Breslau; ✡1972; oo Kohen
Uri Bergmann *5.4.1922 in Breslau; ✡24.7.2012 in Israel; oo Tamar Selzer
Beruf Student
Adressen Breslau
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 Eltern in Breslau bei Minderheiten-Volkszählung
1939 Zur Hachschara ins Lehrgut Schocken/Gut Winkel bei Spreenhagen
29.9.1939 beide Eltern bei britischem Census in Islington, London
16.11.1939 abgemeldet zur Auswanderung nach Palästina
Der Kladovo-Transport Sonderhachschara Nr. 5
Vom Hechaluz Österreich organisierte Alijah beth mit 17 Chaluzim (13 Jungen, 4 Mädchen) aus Ahrensdorf; erstmals sollten auch Jugendliche unter 18 Jahren über die Donauroute, Schwarzes Meer, illegal nach Palästina gebracht
24./25.11.1939 mit 822 von Wien nach Bratislava; dort kamen weitere 130 aus Berlin, 50 aus Danzig, 100 aus Prag
Anfang Dezember auf die SS URANUS zunächst nach Gyor; dann wieder zurück nach Bratislava
12.12. 1939 weiter nach Bezdan
14./15.12.1939 in Budapest auf drei jugoslawischen Schiffen SS Kraljica Marija, Car Dusan and Car Nikola zur jugoslawisch-rumänischen Grenze. Die Rumänen verweigern die Einreise
18.12.-30. 12.1939 in Prahovo
31.12.1939 die Schiffe liegen im Winterliegeplatz in Kladovo, die Flüchtlinge bleiben an Bord
Januar 1940 ein umgebauter Schleppkahn wird angehängt, um mehr Platz zu haben
Mai 1940 die Schiffe fahren ab, die Flüchtlinge suchen bei Bauern Unterkunft
19. 9.1940 die Flüchtlinge werden auf dem Kahn nach Sabac geschleppt
Unterbringung in Sabac in einer alten Mühle und einem Getreidespeicher
März 1941 verlassen bevorzugt Kinder und Jugendliche Sabac mit legalen Visa
6.4.1941 Einmarsch der Wehrmacht in Serbien
August 1941 Juden von Sabac und die Flüchtlinge in einer alten Festung Camp Sabac interniert
11.10.1941 Jüdische Männer, Zigeuner und manche Serben verlegt in das Seniak Camp
12./13. Oktober 1941 Massenerschießung in Zasavica von 2100 Männern als Vergeltungsaktion für 21 tote deutsche Soldaten
Anfang Januar 1942 Frauen und Kinder des Kladovo-Transportes (ca. 750 – 800) aus dem KL Šabac deportiert in das von der SS verwaltete KL Sajmište
19. 3. bis 10. 5.1942 tägliche Fahrten eines Gaswagens mit 50 – 80 Opfer zur Erstickung mit CO-Gas
Gedenken
12.6 1945 Exhumierung und Beisetzung der Juden auf dem jüdischen Friedhof von Sabac
Oktober 2012 Gedenkfeier für die Opfer von Zasavica im Kibbuz Gan Shmuel in Israel mit über 1000 Teilnehmern
Gedenkstätte für die Opfer von Kladovo-Sabac im Museum für die „illegalen Einwanderer der Mandatszeit“ Athlit, Haifa, ehemaliges Internierungscamp
31.12.1969 Page of Testimony von Onkel Hermann Zahler
19.6.1999 Page of Testimony von Bruder Uri
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de840825
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Namensverzeichnis von im Oktober 1941 im Dorf Zasovica bei Schabac erschossenen Juden
https://collections.arolsen-archives.org/en/search?s=Zasovica