Ruth Frohmann
*8.10.1921 in Essen; ✡ in Polen vor dem 8.5.1945
Staatsangehörigkeit unsicher
Vater Isaac
Mutter Frieda Frohmann *5.6.1899 in Offenbach
Zwillingsschwester Lieselotte Frohmann *8.10.1921 in Essen; ✡ in Polen vor dem 8.5.1945
Bruder Heinz Richard Frohmann *22.7.1919 in Bochum; ✡22.10.1948 kriegsgefallen bei Menara im Unabhängigkeitskrieg
1939 auch in Steckelsdorf registriert aber wohl nicht verwandt
Adolph Gerson Frohmann *16.10.1912 in Geilenkirchen
Karola Frohmann geb. Elter *23.1.1911 in Bamberg
Eva Chawa Frohmann *9.12.1937 in Breslau
Beruf Schülerin
Adressen Essen; Dinslaken; Fulda; Steckelsdorf
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Mutter Frieda Frohmann lebte in Essen in der Huttropstraße 39
28.4.1927 Ummeldung der Zwillinge von Essen nach Dinslaken in das Israelitische Kinderheim in der Neustraße 43
In den Sommerferien 1936 sind beide gemeinsam in Fulda.
1937 Umzug der jetzt 16-jährigen Zwillinge nach Fulda: Ruth in die Heinrichstr. 14, Lieselotte Fulda, Am Stockhaus.
5.5.1939 Lieselotte und Ruth Frohmann zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow II.
Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD
Lagerleiter ist Dr. Benjamin Abrahamson, ab 1941 Kurt Silberpfennig
17.5.1939 die Zwillinge Ruth und Lieselotte in Steckelsdorf bei Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939; ebenfalls in Steckelsdorf Karola und ihre Tochter Ewa Chawa Frohmann
11.7.1942 Liselotte und Ruth Frohmann deportiert aus Steckelsdorf unter Leitung des Steckelsdorf-Madrich Kurt Silberpfennig auf Transport Magdeburg – Dessau-Berlin nach Auschwitz; 52 Chawerim kamen aus dem ehemaligen jüdischen Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow II
13.7.1942 Ankunft und Selektion der Chaluzim aus Steckelsdorf in Auschwitz
13.7.1942 Ankunft und Selektion der Chaluzim aus Steckelsdorf in Auschwitz
Anneliese Borinski schreibt:
„Noch aus der Bahn bekommen wir eine Karte, abgestempelt hinter Breslau. Sie schreiben, dass sie in Richtung Auschwitz fahren. Dann haben wir nie wieder etwas von ihnen gehört. Auch in den Karteien von Auschwitz (Borinski arbeitete in Auschwitz in der SS-Kommandantur, FJW) konnte ich keinen von den mir namentlich bekannten finden, noch haben unsere Chawerim während der Lagerzeit oder auch nach der Befreiung etwas von irgendjemanden von ihnen gehört. Nur ein erschütterndes Zeichen fand ich. Als wir in der SS-Wäscherei in Auschwitz (Kommandantur) arbeiteten, brachte mir eines Tages eine Chawerah aus der SS-Wäsche eine Unterhose, die mit vollem Namen: Kurt Silberpfennig, gezeichnet war.“
Tod von Ruth Frohmann in Auschwitz, keine weiteren Daten bekannt, Todesdatum unbekannt
Gedenken
2023 Stolpersteine für die Zwillinge Lieselotte und Ruth Frohmann in Dinslaken, Neustraße 43
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de871466
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de871474
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de871440
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de871479
Frieda Frohmann (05.06.1899 in Offenbach) is als Mutter von Heinz Richard Frohmann (22.07.1919 in Bochum) in den Amsterdamer Archiv Wohnmeldungskarten genannt. Frohmann floh nach Niederlande, wo er 1939 auf dem Dora nach Palästina emigrierte. Er fiel dort im Krieg in 1948. Wir versuchen mehr über das Schicksal seines Mutters zu wissen…?