Wolff Senta

Senta Wolff

*26.8.1922 in Aurich; April 1942 nach Zamosc; ✡ vor 1945, unbekannt

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Daniel Samuel Wolff *18.10.1895 in Aurich; ✡September 1944 in Auschwitz

Heirat der Eltern 19. 2. 1920 in Emden

Mutter Henny Hartogsohn *29.8.1891 in Emden; ✡Okt. 1944 in Auschwitz

Großeltern Asher Elias Hartogsohn und Sara, geb. Hartogsohn

Onkel Hermann Wolff *29.10.1893 in Aurich; ✡21.1.1945 in Buchenwald

Geschwister

Caroline Lea Wolff *5.2.1921 in Aurich; 1940 Alija nach Palästina, Kibbuz Beérot Yitzhak ; oo Abraham Rotfeld (1920-1992); zwei Kinder

Ernst Wolff *19.2.1924 in Aurich; Überlebender

Helmut Wolff *8.5.1929 in Aurich; ✡Okt. 1944 in Auschwitz

Beruf landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Aurich, Fockenbollwerkstraße 16

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

1933 Onkel Hermann flüchtet mit seiner Familie aus Aurich nach Haren, Meerweg 58

29.4.1936 Umzug der Familie in die Wallstraße 56, zur Miete, obere Etage, sieben Räume

1935-1939 Senta Wolff als Hausmädchen bei den Kaufmannsfamilien Sternberg und Knurr

1.5.1935-14.5.1936 Schwester Caroline Wolff nach Frankfurt;

10.11.1938 Vater Daniel im Novemberpogrom verhaftet, aber bereits am 11. November morgens wieder freigelassen

Vermutlich Caroline Wolf Frühjahr 1939 ins Landwerk Steckelsdorf

17.5.1939 Caroline Wolf im Landwerk Steckelsdorf bei Minderheiten-Volkszählung

Vater Daniel wird zur Zwangsarbeit verpflichtet

Januar 1940 Anordnung der Gestapo Wilhelmshaven: Ausweisung der in Ostfriesland lebenden Juden „aus militärischen Gründen“ bis zum 1. April 1940;

Bruder Helmut wird in das jüdische Kinderheim in Köln geschickt

Frühjahr 1940 Umzug der Eltern nach Dortmund, Märkische Straße 70, dann Ostenhellweg 41; Rückkehr des Bruders Helmut von Köln nach Dortmund

Alija Beth auf der SS PAFICIC, Sonderhachschara Nr. 7

August 1940 Schwester Caroline, später Lea Rotholz auf Aliyah Bet mit  SS PACIFIC über die Schwarzmeerroute nach Haifa; zunächst interniert im Lager Atlit

Heirat in Israel mit Abraham Alfred Rotfeld aus Urspringen

Wohnort: Masarot Jitchak, Israel

Bruder Ernst nach Haren Niederlande, Auschwitz, Schwarzheide

Dez.1938 Bruder Ernst zu Onkel Herrmann Wolff nach Haren ein erhaltener Brief der Mutter Henny belegt, dass für Ernst ein Platz in einem Hachschara- Lehrgut gesucht wird als Vorbereitung auf die Alija nach Palästina.

28.11.1942 Ernst mit der Familie Hermann Wolff in das Judendurchgangslager Westerbork

18.1.1944 Ernst mit der Familie Hermann Wollff auf Transport nach Theresienstadt

16.5.1944 Bruder Ernst auf dem Transport Ea von Theresienstadt nach Ausschwitz.

Juli 1944 Verlegung in das Außenlager des KL Sachsenhausen in Schwarzheide, Sachsen; Schwarzheide bestand vom 5.7. 1944 bis 18.4. 1945

18.4.- 8.5.1945 Todesmarsch von Schwarzheide nach Theresienstadt, ausführlich beschrieben bei Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/KZ-Au%C3%9Fenlager_Schwarzheide)

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

17.5.1939 Senta Wolff noch in Aurich bei Minderheiten-Volkszählung

1939/1940 Senta Wolff zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda;

Senta vermutlich zusammen mit ihrem Verwandten James Hartogsohn aus Emden

 Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nungen in „Jü­di­sches Arbeitseinsatzlager“ oder „Forst-und Ernte­ein­satz­lager“; der Einsatz erfolgte auf Weisung lokaler Behörden/Arbeitsämter.

Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager  z.B von Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Landwerk Neuendorf und Steckelsdorf oder in Westfalen die Arbeitseinsatzlager Paderborn und Bielefeld.

Die Auflösung des Gehringshofs erfolgte im Verlauf des Sommers 1941 auf Druck der Behörden. Die letzten Chaluzim, zumeist Madrichim wurden am 5. Oktober 1941 abgemeldet.

Sommer 1941 Senta geht nach Dortmund, wohnt aber nicht bei ihren Eltern.

Der Zamosc-Transport

27.4.1942 Senta Wolff von der Gestapo Dortmund aus der Wohnung geholt

28.4.1942 Deportation in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund

30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc

3.5.1942 Ankunft in Zamosc

Tod von Senta Wolff nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt

1942 Eltern nach Theresienstadt

29.7.1942 die Eltern Henny und Daniel mit Bruder Helmut von Dortmund auf dem Transport X/1 nach Theresienstadt

18.1.1944 Bruder Ernst mit der Familie Hermann Wolff von Westerbork auf Transport nach Theresienstadt; ein Wiedersehen mit den Eltern für vier Monate

16.5.1944 Bruder Ernst auf dem Transport Ea von Theresienstadt nach Ausschwitz

28.9.1944 Vater Daniel auf Transport Ek von Theresienstadt nach Auschwitz

6.10.1942 Mutter Henny und Bruder Helmut auf Transport Eo von Theresienstadt nach Auschwitz

Gedenken

1.11.1955, 27.6.1988, 25.4.1999 Pages of Testimony für Senta, beide Eltern und Bruder Helmut von Schwester Lea Rotfeld

27.1.2015 Stolpersteine für die Familie Daniel Wolff in Aurich

2010 Stolpersteine für die Familie Hermann Wolff in Haren, Waterhuizerweg 26

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/603196/hermann-wolff

https://de.wikipedia.org/wiki/KZ-Au%C3%9Fenlager_Schwarzheide

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de995144

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de993493

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de993656

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://www.statistik-des-holocaust.de/X1-4.jpg

https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/37015-henny-wolff/

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/5135551

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130402906

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

https://www.groningen4045.nl/stolpersteine/ernst-wolff-en-hilde-pander

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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