Frenkel Max

Max Frenkel

*1.9.1910 in Falkenberg; ✡ 1944 in Stutthof

Staatsangehörigkeit deutsch; staatenlos

Kennkarte Laser Frenkel 1939; Stadtarchiv Kassel

Vater Lasar Frenkel *15.2.1879 in Falkenberg; ✡ 1942 in Riga

Mutter Rika Oppenheimer *14.4.1877 in Rhina; ✡11.1.1918 in Falkenberg

Stiefmutter Jettchen Wertheim *7.4.1882 in Hatzbach; ✡ 1942 in Riga

Stief-Großeltern Mendel Wertheim und Binchen Katz

Geschwister

Halbschwester aus zweiter Ehe des Vaters

Margot Frenkel *20.5.1920 in Falkenberg; oo 1943 in Blackburn Desider Weiss

Beruf Händler, Metzger, landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Falkenberg, Nr. 27; Wabern, Bahnhofstraße 15; Kassel, Moltkestraße 9, Giesbergstraße 17 ; Hattenhof; Kassel, Lager Wartekuppe

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

1930 zieht die Familie nach Wabern, Bahnhofsstr. 15,

Okt. 1938 Umzug nach Kassel, Moltkestr. 9 oder 10

10.11.1938 verhaftet mit Vater Lasar im Novemberpogrom in Kassel

11.1.1938 Max und sein Vater interniert als „Schutzjude“ in Buchenwald, Häftlingsnummern 10651 und 21924 bzw. 21934

30.12.1938 Entlassung aus dem KL Buchenwald

17.5.1939 mit den Eltern in Kassel bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Halbschwester Margot in Falkenberg bei Minderheiten-Volkszählung

Juli 1939 Umzug in die Gießbergstr. 17

Sommer 1939 Halbschwester Margot Flucht nach England mit „domestic permit“

29.9.1939 Halbschwester Margot in bei britischem Census als Hausmädchen in Avoca, Ribchester Road, Blackburn, Lancashire

Zwangsarbeit mit dem Vater Laser, „Erdarbeiten“ u.a. „Auf der Dönche“ in Kassel

30.9.1941 Zwangseinweisung in das Lager Wartekuppe

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

26.8.1940 Max Frenkel zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

8.6.1941 Max Frenkel abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof nach Kassel

1941 auf einer Liste des Wirtschafts- und Versorgungsamtes Kassel „Ausgeschiedene Juden, die für die 26. Zuteilungsperiode noch von hier mit Lebensmitteln versorgt worden sind“

Deportation nach Riga

8.12.1941 Verhaftung in Kassel, über Nacht im Sammellager Turnhalle Wörthschule, Schillerstraße

9.12.1941 Deportation Kassel-Riga mit beiden Eltern

Bahnfahrt über Berlin, Breslau, Posen, Königsberg, Riga- Skirotawa mit 1022 Juden

12.12.1941 Ankunft Skirotawa; Fußmarsch ins Ghetto Riga bei 40 Grad minus

30.3.1942 2. Dünamünde-Aktion im Ghetto Riga;

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

2.11.1943 Große Selektion bei Auflösung des Ghetto

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig; auf Kohleschiffen weiter nach Stutthof

Max Frenkel soll noch nach Stutthof gekommen sein

Keine weiteren Daten

Gedenken

8.2.2018 Stolpersteine für Max, Vater Laser, Stiefmutter Jettchen und Halbschwester Margot Frenkel in Wabern, Bahnhofstraße 15

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de867601

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de867353

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5278103

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411209-4.jpg

http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20440/Wabern%20Familie%20Frenkel.pdf

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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