Julius Ulrich Heimann
*21.3.1922 in Oberdorf am Ipf; ✡ 1942 Riga
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Max Heimann *23.8.1882 in Bopfingen; ✡ Riga Jungfernhof
Mutter Sali Hellmann *15.10.1880 in Marktbreit; ✡ Riga Jungfernhof
(Laut Cousin war die Mutter: Irma Gutmann)
Geschwister
Max Heimann *23.8.1923 (?) in Oberdorf
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Oberdorf; Ahlem; Hattenhof
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Zur Gärtnerausbildung in der Israelitischen Gartenbauschule Hannover Ahlem
17.5.1939 Julius Heimann in Ahlem bei Minderheiten-Volkszählung
17.5.1939 auch erfasst in Oberdorf mit den Eltern bei Minderheiten-Volkszählung
Das jüdische Umschulungslager Gehringshof
6.10.1940 Julius Heimann zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.
Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash
Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

25.3.1941 Julius Heimann abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof
Rückkehr nach Bopfingen
26.11.1941 Beginn der Internierung in den Ausstellungshallen auf dem Killesberg Stuttgart
1.12.1941 Transport mit den Eltern vom Inneren Nordbahnhof Stuttgart nach Riga
4.12.1941 Ankunft von 1013 Juden, Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Lager Jungfernhof
13.12.1941 200 (-500) junge Männer aus dem Jungfernhof zum Aufbau nach Salaspils
26.3.1942 „Dünamünde-Aktion“ im Jungfernhof; 1800 Juden im Wald von Bikernieki erschossen
Ende März bleiben nur 450 kräftige Arbeiter im Jungfernhof zurück; die übrigen werden ins Ghetto Riga eingewiesen.
Vermutlich wurde Julius Heimann mit der ersten Gruppe aus dem Jungfernhof nach Salaspils geschickt und ist dort nach kurzer Zeit wie die meisten wegen der extrem harten Bedingungen umgekommen. Der Cousin Martin Heimann nennt mit 1942 das korrekte Todesjahr, verwechselt aber Salaspils mit Stutthof, wo Julius Heimann nie war.
Die Eltern sind vermutlich in der ersten Dünamünde Aktion im Jungfernhof im Hochwald von Bikernieki erschossen
Gedenken
5.8.1971 Pages of Testimony von Cousin Martin Heimann
Quellen
https://www.gedenkstaetten-bw.de/fileadmin/gedenkstaetten/pdf/liste_orte_namen_riga.pdf
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855584
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855716
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de855833
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70385338
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf