Sommerfeld Heinz

Heinz Julius Sommerfeld/Zwi Shdema

*30.10.1920 in Berlin; ✡ in Israel

Staatsangehörigkeit polnisch

Religion jüdisch

Vater Gustav Georg Sommerfeld *23.5.1891 in Krajenka; ✡ 31.5.1934 in Berlin, Prenzlauer Berg

Heirat der Eltern 1919

Mutter Elisabeth Krisch *15.1.1897 in Hohensalza, Inowroclaw ; ✡ 1943 in Auschwitz

Großeltern Adolf Sommerfeld und Johanna Gotthilf

Onkel Moses Sommerfeld *20.7.1887 in Krajenka; ✡29.10.1942 in Riga

Cousin Gert Sommerfeld *15.11.1920 in Bromberg; ✡ in Israel

Geschwister

Ruth Sommerfeld *31.10.1926 in Berlin; ✡ 1943 in Auschwitz

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Berlin, Greifswalder Straße 89a, Niebuhrstraße 64 ; Gut Skaby Friedersdorf;

Heirat 12.12.1947 im Kibbuz Ginossar mit Bella Shinik *21.51925; ✡17.3.2016

Kinder drei

Weiterer Lebensweg

31.5.1934 Tod des Vaters Georg Sommerfeld

17.5.1939 Heinz Sommerfeld in Berlin mit Mutter Elisabeth und Schwester Ruth bei Minderheiten-Volkszählung

1939 Heinz Sommerfeld zur Hachschara auf Gut Skaby Friedersdorf, Kreis Beeskow; das Lager bestand von der Einrichtung im Mai 1939 für 40 Chawerim bis zur Auflösung 1943

Alija Beth – Sonderhachschara VII – der Paraguay-Transport

Zwei bis drei Wochen in Wien, in einer jüdischen Schule oder Lehrlingsheim

10.9.1940 zum Donauhafen von Bratislava; dort Verteilung der Chalutzim auf die drei Ausflugsdampfer URANUS, MELK und SCHÖNBRUNN

10.-20.9.1940 von Bratislava nach Tulcea am Schwarzen Meer;

Anfang Oktober 1940 werden 1000 Flüchtlinge auf die drei Schiffe SS PACIFIC, SS MILOS und SS ATLANTIC verteilt, Deutsche auf die PACIFIC, Tschechen auf die MILOS.

Zwischenstopp im Hafen Agios Nikolaos, Kreta, um Kohle aufzunehmen

31.10.1940 von britischer Marine aufgebracht und in den Hafen von Haifa geleitet

3.11.1940 Ankunft der tschechischen Emigranten auf der SS MILOS, die ebenfalls auf die PATRIA verbracht werden

4.11.1940 Alle Passagiere der SS PACIFIC werden auf die SS PATRIA umgeschifft, dem von den Briten beschlagnahmten, als Truppentransporter umgebauten, großen französischen Frachtschiff (18 000 t)

zunächst auch zur Deportation nach Mauritius vorgesehen

23. oder 24.11.1940 Ankunft der SS ATLANTIC in Haifa

25.11.1940 Sprengstoff-Anschlag der Haganah im Maschinenraum der SS PATRIA, zu diesem Zeitpunkt waren bereits 1771 Ma’apilim (illegale Immigranten) auf das Schiff gebracht.

Walter Steinitz, ebenfalls aus dem Umschulungslager Paderborn kommend, berichtet:

“ Am 25.November morgens um neun Uhr mussten alle auf die Reling, denn der Colonel hatte die Instruktion gegeben, aber um 9.12 Uhr hatte ein Kommando von 60-80 jungen Leuten ins Wasser zu springen, um die Engländer abzulenken, die mit kleinen Booten die Menschen auffischten. Zeitentsprechend zündete einer von uns eine Bombe, keine Zeitbombe, und ist mitgetötet worden. Es war der zweite Transportleiter – Hans Wendel. Niemand hatte von dieser Aktion gewußt – außer acht Leuten. Innerhalb von ein paar Minuten neigte sich das Schiff zur Seite. … Von den 4000 auf der SS PATRIA zusammengedrängten Menschen verloren etwa 260 ihr Leben.“ (ca 200 von 1771)

25.11.1940 Internierung in einer Lagerhalle im Hafen von Haifa; die von Bord gesprungenen werden in die Arrestzellen der Polizeiwache von Haifa; Serie von Verhören, insbesondere wenn sie von den Briten der Zugehörigkeit zur Haganah verdächtigt wurden.

26.11. und 8.12.1940 die Überlebenden der SS PATRIA werden mit Bussen in das Internierungscamp Atlith verbracht;

Dezember 1940 noch auf die Umladung wartenden 1581 Emigranten auf der MILOS und ATLANTIC werden als „Detainees“ mit holländischen Frachtschiffen nach Mauritius deportiert. Dort trafen sie am 26.12.1940 ein und wurden in das Zentralgefängnis von Mauritius nahe Beau Bassin verbracht.

1940 zunächst nur Freilassung kleiner Gruppen aus dem Camp Atlith, die eine Aufnahmeadresse in Palästina vorweisen können

September -Dezember 1941 Entlassung der meisten Internierten aus dem Camp Atlith

12.8.1945 Es sollte noch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges dauern, bevor die 1.310 überlebenden Flüchtlinge aus Mauritius auf der SS FRANCONIA in das ersehnte Eretz Israel gebracht werden konnten.

12.1.1943 Mutter und Schwester Ruth auf dem 26. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

Gedenken

13.5.1999 Pages of Testimony die Mutter und Schwester Ruth von Zwi Sommerfeld

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1163769

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1163665

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11259090

http://www.ledorot.gov.il/new_pdf/161163.pdf

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=9969304

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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