Walter Katz
*15.6.1901 in Bochum; ✡ 27.9.1940 in Brandenburg/Havel
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch

Vater Albert Katz *12.9.1871 in Bornheim, Bonn; ✡ 7.4.1943 in Theresienstadt
Mutter Lisette Levy; ✡ nach 1904
Zweite Ehe des Vaters am 20.9.1917 in Moers mit Maria Auguste Schulz *1887
Großeltern Andreas Katz und Eva Moises
Geschwister

Ernst Katz *20.6.1900 in Bochum; ✡ 30.9.1942 in Auschwitz; oo Regina Gumpert (1909-1942)
Otto Katz *6.10.1904 in Gelsenkirchen; ✡ April 1943 ; oo 1942 in Unna Babette Levysohn *9.9.1903
Halbgeschwister
Rudolf Katz *31.3.1908 in Ruhrort; ✡ ?
Alfred Katz *30.11.1909 in Moers; ✡ ?
Katharina Katz *12.10.1911 in Moers; ✡ 13.9.1989 in Amsterdam; oo Aaaldrik Kaspers
Ilse Hildegard Katz *14.3.1913 in Moers ;✡ ?
Johanna Katz *26.10.1914 in Moers; ✡ ?; oo Tony Mourek
Martha Katz *15.7.1916 in Moers; ✡ 25.2.1999 in Amsterdam
Beruf Landwirt;
Adressen Bochum, Wilhelmstraße 8; Westfälische Straße und 1931 Brückstraße 60
Heirat ledig
Kinder keine
Weiterer Lebensweg
Der Vater betrieb eine Eiergroßhandlung in Bochum, Rottstraße 28a
Ca 1920 mit Bruder Otto Mitglied der zionistischen Vereinigung Hechaluz
1934- November 1935 Haftstrafe für Vater Andreas
10.11.1938 Novemberpogrom, Bruder Ernst in Ahaus von SA-Mob zusammengeschlagen
1.12.1938 Bruder Ernst flüchtet aus Ahaus in die Niederlande
17.5.1939 Bruder Otto Katz bei Minderheiten-Volkszählung als Hausmeister im Israelitischen Altersheim für Westfalen in Unna, Düppelstraße 7,
T4 Euthanasie von Walter Katz in Brandenburg/Havel
Walter Katz wohnte 1928 in Bochum, Westfälische Straße und 1931 Brückstraße 60 (Landwirt)
Langzeittherapie in der Provinzial-Heilanstalt in Gütersloh
21.9.1940 kurzfristig in die „Sammelanstalt“ Heil- und Pflegeanstalt Wunstorf
27.9.1940 Verlegung von 160 Mitpatienten in Bussen in das alte Zuchthaus Brandenburg; die Gebäude des alten Zuchthauses wurden als Landespflegeanstalt bezeichnet, um ihren wahren Charakter als Euthanasieanstalt zu vertuschen.
27.9.1940 Tod in der Tötungsanstalt Brandenburg a. d. Havel
Der auf der Geburtsanzeige eingetragene Todestag (9.1.1941) und -ort (Chelm) sind
eine Täuschung. Der angegebene Ort Chelm (Standesamt Chelm II) bei Lublin existiert nicht

25.7.1941 Vater Andreas ab Düsseldorf nach Theresienstadt
21.8.1942 Bruder Ernst ab Westerbork nach Auschwitz
29.8.1942 Tod von Bruder Ernst in Auschwitz
Die Deportation ins Ghetto Warschau
14.2.1942 Heirat von Otto Katz in Unna mit Babette Levysohn, nach Zustellung des Deportationsbescheides; Otto war Hausmeister im Israelitischen Altersheim, Babette als Haushilfe angestellt; kurzfristig Umzug zu Babettes Mutter in Detmold, Hornsche Str. 33¸ Rosa Levysohn war die Eigentümerin des Hauses Hornsche Straße 33, zuletzt Judenhaus.
30. 3.1942 Verbringung mit 20 Detmoldern, davon 10 Bewohnern der Hornsche Str. 33 u.a. Schwager und Babettes Schwester Else und deren Mann Hans Marx nach Bielefeld transportiert
31.3.1942 mit dem Transport Hannover von Bielefeld ins Ghetto Warschau;
Laut Aussage seines Schwagers Esriel Levysohn haben Otto und Babette Katz in Warschau in der Gartenstraße 22 gewohnt; Schwägerin Else Marx erkrankte im Mai 1942 an Typhus, daraufhin mussten Otto und Babette zusammen mit Else Marx und deren Mann Hans Erhard Marx in der Bibliothek in der Gerichtsstraße 109 in Quarantäne
April 1943 Deportation von Babette Katz und Else Marx aus dem Warschauer Ghetto in den Bezirk Lublin deportiert (laut Zeugenaussage); Tod in den dortigen Vernichtungslagern Sobibor oder Majdanek
31.3.1942 Otto Katz auf dem Transport Gelsenkirchen-Münster-Hannover ins Ghetto Warschau
Gedenken

17.9.2013 Stolperstein für Walter Katz in Bochum, Brückstraße 60
Stolpersteine für Bruder Ernst und Frau Regina Katz in Ahaus, Bahnhofstraße 67
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de895714
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de895117
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1568104
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de895916
https://www.bochum.de/C125830C0042AB74/vwcontentbykey/w29q48za294bocmde/$file/167_katz_walter.pdf
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130317175
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420331_Bielefeld7.jpg
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997