Schmuel Simon Königsbuch
*11.1.1920 in Bamberg; ✡ 10.5.1997 in Kfar Saba
Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos
Religion jüdisch
Vater David Tewel Königsbuch *7.10.1886 in Brzesko; ✡vor 1945 in Auschwitz

Heirat der Eltern in Krakau
Mutter Lina Lea Yana Kornguth *30.1.1887 in Dunajez; ✡ vor 1945 in Auschwitz
Onkel Erich Königsbuch * 5. 4. 1891 in Brzesko
Geschwister
Mordechai Markus Zwi Königsbuch *23.9.1912 in Krakau; ✡ 1971 Israel
Fani Königsbuch *24.10.1914 in Nürnberg; ✡ 1968 Israel; oo Inhoren
Sabine Bina Königsbuch *5.5.1915 in Bamberg; ✡ ? Bnei Brak, Israel; oo Max Dienstfertig
Zeev Wolf Königsbuch *15.10.1918 in Bamberg; ✡ 1983 Israel
Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Bamberg, Amalienstraße 18 a
Heirat Ayala Pinchasi
Kinder acht
Weiterer Lebensweg
1929-32 Bruder Markus an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg
28.10.1938 Simon und Vater David verhaftet bei der Polenaktion, aber entlassen da, sie als Staatenlose nicht abgeschoben werden konnten
17.5.1939 Simon mit den Eltern in Bamberg, Amalienstraße 18 a bei Minderheiten-Volkszählung
Juli 1939 Flucht nach Brüssel
Hachschara Kibbuz Haimer’s Esch in Twekkelo/Enschede
Schmuel Königsbuch schließt sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an.

Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede, Strootsweg 460 (heute Haimersweg);

Die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.
10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande
1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre
1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung.

Foto von Rudolf – Werner Breslauer zur Erstellung falscher Papiere
22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.

10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden in der Holzschuhmacherwerkstatt von Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet.
Der Kibbuz wurde 1943 aufgelöst.
Mehrere der Untergetauchten wurden aufgespürt oder verraten. Weniger als die Hälfte der Chaluzim von Twekkelo überlebten die Besatzung.
Schmuel Königsbuch überlebt als „onderduiker“
Nach der Befreiung Emigration nach Palästina
10.5.1997 Tod in Kfar Saba
1942 beide Eltern von Gurs über Drancy nach Auschwitz
Gedenken
27.8.2020 Stolpersteine für die Eltern in Bamberg, Untere Königstraße 2
Grabstein für
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de902035
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de902039
https://fis.uni-bamberg.de/server/api/core/bitstreams/2261047b-fe8e-4bec-83d3-760fd42a0eed/content
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130322131
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch
https://infocenters.co.il/gfh/list.asp
http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp