Eisfelder Ferdinand

Ferdinand Eisfelder/Fred Fields

*20.10.1919 in Emden; ✡ 14.8.2004 in Hallandale

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Alfred Eisberger *20.10.1888 in Berlin; ✡vor 1944 in Minsk

Mutter Gertrud Sternberg *24.10.1887 in Bromberg; ✡ 1943 in Auschwitz

Heirat der Eltern 1912; Scheidung vor 1930; 1937/38 zweite Ehe der Mutter mit Fritz Heymann

80. Geburtstag der Großmutter Emma Eisfelder, Berlin 1934. 1. Alfred Eisfelder, 2. Ferdinand Eisfelder, 3. Großmutter Emma Eisfelder, 4. Cousin Horst Eisfelder, 5. Mutter Gertrude Eisfelder. Foto Privatbesitz

Geschwister

Günter Eisfelder *1914

Onkel Leopold Eisfelder *12.5.1893 Berlin; ✡2.5.1976 Melbourne; oo Hedwig Lambertz

Cousin

Erwin Eisfelder *7.1.1924 in Berlin; ✡ 24.12.1978 in Melbourne

Horst Eisfelder *14.11.1925 in Berlin; Shanghai; ✡31.5.1958 Australien

Beruf Schriftsetzer

Adressen Emden; Berlin; Shanghai;

Heirat Yvette Simon *13.1.1928; 8.8.2015

Kinder

Peter Fields

Norman Fields *23.5.1952

Barbara Fields

Weiterer Lebensweg

1920er Jahre Umzug von Emden nach Berlin

1936 Bruder Günter emigriert nach Brasilien

Schriftsetzerlehre in Berlin; er bricht diese ab, als er eine Einreisezusage für die USA bekommt; im Verlauf stellt sich aber heraus, dass ein Mitglied des zuständigen Komitees seinen Sohn an Stelle von Ferdinand nach Amerika geschickt hatte. Fortsetzung in einer anderen Lehrstelle in Berlin als Schriftsetzer im Druckereigewerbe. Einmal wöchentlich nimmt er am Abendessen der Familie seines Onkels Leopold Ludwig (Louis) Eisfelder teildie in der Freisinger Straße 4 wohnten.

Landwerk Neuendorf

1937/38 Ferdinand Eisfelder zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf

Er emigriert aber kurz vor dem Pogrom mit der Familie des Onkels nach Shanghai

Novemberpogrom  in Neuendorf

9./10.11.1938 Lehrgut Neuendorf im von den Nazis inszenierten Novemberpogrom  von SA-Trupp überfallen; Mitarbeiter wie der Madrich Max Joseph und alle Chaluzim über 20 Jahre verhaftet und in das KL Sachsenhausen in Oranienburg verschleppt; „Schutzhaft“ in Sachsenhausen ; die jüngeren wie  Günter Riese, Kurt Gumpel und die Mädchen (u.a. Eva Oppenheim) bleiben verängstigt zurück; das Lager wird fünf Tage lang von Wachen abgeriegelt.

Alex und Erna Moch entkommen nach London, er beschafft 150 britische Visa, mit diesen Einwanderungsgenehmigungen erreicht er beim Kommandanten von Sachsenhausen die Freilassung in Sachsenhausen internierten Chaluzim mit der Auflage, Deutschland unmittelbar zu verlassen. Er begleitet die etwa 40 Jungen nach England. Zusammen mit Leonore Goldschmidt gründete er das Farm Institute, Tythrop House in Oxfordshire für etwa 200 jüdische Chaluzim, davon etwa 100 aus Neuendorf.

Als 1978 die britische Association of Jewish Refugees in einer kurzen Notiz den Tod von Alexander Moch meldete, 116 schrieb Fred M. Field, ein ehemaliger Neuendorfer, an die Zeitschrift:

 „When in November 1938 practically all trainees were taken to the Oranienburg Concentration Camp, Alex Moch went to London for help and returned with 150 British immigration permits. Armed with these permits, he went to the Commandant of Sachsenhausen and obtained the release of all his boys. He himself was also admitted to this country and established the Farm Institute, Tythrop House, which became the first home for some 200 refugee trainees.“

17.5.1939 Vater in Berlin, Rosenheimer Straße 32 bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Mutter in Berlin, Wilsnacker Straße 52 bei Minderheiten-Volkszählung

26.10.1938 Fred Eisfelder mit der Familie des Onkels Leopold Eisfelder nach Shanghai

1939 im Shanghaier Jüdischen Adressbuch mit Onkel Leopold

14.11.1941 Deportation des Vaters nach Minsk

1943 Deportation der Mutter nach Auschwitz

30.4.1947 Ferdinand Eisfelder auf dem US Marinetransporter GENERAL W.H. GORDON von Shanghai nach San Francisco

Gedenken/Ehrungen

Mai 1990 Fred Fields geehrt für seine Verdienste um die Förderung des Handels zwischen den USA und Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande

Quellen

https://www.sie-waren-nachbarn.de/1179

https://zeitzeugenarchiv.gwminsk.com/de/archiv/berlin/eisfelder-alfred

Passenger Lists of Vessels Arriving at San Francisco, CA, 1893-1953 (National Archives Microfilm Publication M1410, roll 389, line number 1, record id 004894242_00729_0); Digital Folder Number 004894242, Image Number 00729.

https://genealogyindexer.org/view/1939Shanghai/42

https://yvng.yadvashem.org/ad

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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